Die Rückenverletzung von Neymar sorgt nicht nur beim WM-Gastgeber Brasilien für Empörung. Auch der frühere Schweizer Schiedsrichter Urs Meier nimmt zum Thema Stellung.
«Der Ball wird an dieser WM zur Nebensache», schreibt Urs Meier in einem Beitrag auf «Focus online». «Die WM verkommt zu einem Treter-Festival. Die Messlatte für Gelbe Karten ist viel zu hoch angesetzt worden. Es wird getreten, gehalten, gezerrt und gemeckert – die Grenzen werden auf jedem Gebiet überschritten. Die Referees lassen viel zu viel laufen und greifen kaum in die Brusttasche», schrieb Meier.
Seine Kritik wird durch die offizielle Statistik gestützt. Bei der WM 2010 in Südafrika verteilten die Schiedsrichter 245 Gelbe Karten, in Brasilien waren es nach 58 von 64 Spielen erst 159. Im Viertelfinal zwischen Brasilien und Kolumbien gab es 54 Foul – so viele wie noch in keinem Spiel an der WM 2014. Trotzdem sprach der spanische Schiedsrichter Carlos Velasco nur vier Verwarnungen aus. «Das passt zum Stil bei dieser WM. Man toleriert wahnsinnig viel. Da braucht sich niemand wundern, dass es Verletzte gibt. Das wird in Kauf genommen», kritisierte Meier.