Der finnische Keeper Pekka Rinne realisiert in Tschechien einen WM-Rekord. Der Goalie der Nashville Predators bleibt über 237 Minuten ungeschlagen.
Rinne blieb knapp vier Spiele in Serie ohne Gegentor, ehe er gegen die Weissrussen in der 46. Minute das 0:1 von Jewgeni Kowyrschin kassierte. Rinne verbesserte damit die bisherige Bestmarke des Slowaken Jan Lasak, der 2004 – ebenfalls in Prag – 206:26 Minuten lang keinen Gegentreffer kassiert hatte, um gut 30 Minuten auf 237:05 Minuten. «Rinne ist einer der besten seines Fachs, wenn nicht der Beste», betont Stürmer Tuomo Ruutu. Captain Jussi Jokinen meinte: «Rinne ist ein Rückhalt, der automatisch das Selbstvertrauen eines Teams steigern lässt.»
Die Finnen als Team bauten zudem ihren WM-Rekord aus: 287:47 Minuten lang blieb der Vorjahres-Zweite ohne Gegentor. Seit dem zweiten Weltkrieg ist noch keine Mannschaft vier oder mehr Spiele ohne Gegentor geblieben. Den bisherigen Rekord in der Neuzeit hielten die Schweden; sie hatten 1957 drei Spiele lang und total 209:02 Minuten keinen Treffer kassiert. Stammgoalie Rinne hatte beim 4:0 im Spiel davor gegen die Slowakei krank passen müssen; deshalb erreichte er seine persönliche Bestmarke «mit Verspätung».
Deutschland sicherte sich trotz der 2:3-Niederlage nach Penaltyschiessen gegen Österreich den Klassenerhalt in der Schweizer Gruppe A. Die Deutschen hätten nur noch durch eine Niederlage ab zwei Toren Differenz in Abstiegsgefahr geraten können. Der letztjährige Viertelfinalist Frankreich verlor gegen Schweden mit 2:4. Damien Fleury von Djurgarden Stockholm sorgte mit einem Doppelschlag zu Beginn des Mitteldrittels für eine zwischenzeitliche 2:1-Führung der Franzosen. Doch Filip Forsberg sorgte seinerseits mit einem Doppelschlag (36./41.) für die neuerliche Wende. Und wie bereits in der Overtime gegen die Schweiz erzielte der Teamkollege von Kevin Fiala und Roman Josi bei den Nashville Predators den Gamewinner.
Gelingt nun Österreich im abschliessenden Spiel am Dienstag (12.15 Uhr) kein Punktgewinn gegen Topfavorit Kanada, wird die folgende Partie (16:15 Uhr) zwischen Lettland und Frankreich entscheidend. Dabei könnte es in dieser Partie zu einem «Pakt» kommen: Falls die Franzosen in der Verlängerung oder nach Penaltyschiessen gewinnen und dadurch zwei und die Letten einen Punkt holen, wären beide Teams bei Punktgleichheit mit Österreich gerettet. Dies, weil sowohl Frankreich als auch Lettland das Direktduell gegen Österreich siegreich gestalteten. Seit Einführung des neuen Modus mit zwei Achter-Gruppen (seit 2012) haben nur einmal fünf Punkte nicht gereicht, als Österreich vor zwei Jahren in Helsinki ebenfalls mit zwei Siegen abgestiegen war.
Gruppe A (in Prag): Deutschland – Österreich 2:3 (0:0, 0:1, 2:1, 0:0) n.P. Schweden – Frankreich 4:2 (1:0, 1:2, 2:0). – Rangliste: 1. Kanada* 6/18. 2. Schweden* 7/16. 3. Tschechien* 6/13. 4. Schweiz* 6/9. 5. Deutschland 7/7. 6. Österreich 6/5. 7. Lettland 6/4. 8. Frankreich 6/3. *= in den Viertelfinals.
Gruppe B (in Ostrava): Finnland – Weissrussland 3:2 (0:0, 0:0, 2:2, 0:0) n.P. Slowenien – Dänemark 1:0 (1:0, 0:0, 0:0). – Rangliste: 1. USA 6/15*. 2. Russland 6/14*. 3. Finnland 6/14*. 4. Weissrussland 6/11. 5. Slowakei 6/8. 6. Norwegen 6/6. 7. Dänemark 7/4. 8. Slowenien 7/3+. * = in den Viertelfinals. – + = Absteiger.