Stefan Küng fährt bei der Bahn-WM in Cali (Kol) knapp an Gold vorbei. Der Bahnspezialist gewinnt in der Einzelverfolgung mit einem Rückstand von vier Zehntel Silber hinter Alexander Edmondson (Au).
Vier Zehntel fehlten Küng nach 4 Kilometern, und der Traum von Gold wäre wahr geworden. Vier Zehntel, die der 21-jährige Ostschweizer in seinem taktisch gefahrenen Rennen vielleicht bei seinem eher verhaltenen Start verloren hatte; nach 1000 m lag der Thurgauer beinahe 1,5 Sekunden hinter dem Australier.
Nach 3000 m schien Küng definitiv geschlagen, mit dem Vorsprung von beinahe 2,5 Sekunden war die Goldmedaille für den 20-jährigen Edmondson zum Greifen nahe. Weit gefehlt. Küng presste auf den letzten 1000 m nochmals alles aus sich heraus und strampelte, was das Zeug hielt. Er nahm im Schlussviertel in 1:05,100 Minuten dem Gegner zwei Sekunden ab, doch reichte es nicht mehr zum Weltmeistertitel.
Mit der Zeit von 4:22,995 Minuten fehlte Küng auf die 4:22,582 Minuten von Edmondson wenig. Wie in der Qualifikation war der Schweizer im Duell Mann gegen Mann langsamer als der Australier, der bereits am Vortag den WM-Titel in der Teamverfolgung geholt hatte. Dennoch steigerte sich Küng nach dem 6. Rang mit dem Team in seinem zweiten WM-Rennen gegenüber der Weltmeisterschaft vor einem Jahr in Minsk, als er in der Einzelverfolgung die Bronzemedaille gewonnen hatte.
Der zweite Schweizer im Wettbewerb, Tom Bohli, klassierte sich in der Qualifikation mit 4:27,282 Minuten auf dem 13. Rang.