Besuch in einer Stadt im Wald.
Da fährt man über den Loiblpass von Klagenfurt her und sieht nur noch Grün. Slowenien ist ein stilles Land, ein stilles Land voller Bäume. Da fährt man also vom Loiblpass her über die Karawanken (auch aus finanziellen Gründen: Die Österreicher wollen unsere Franken nicht nur für eine Vignette, das Pickerl, sondern verlangen auch noch eine Gebühr für ihre Tunnel! Nicht mit uns!), item, da fährt man also vom Loiblpass her über die Karawanken durch den Wald, biegt auf die Autobahn ein, fährt durch den Wald, der Wald scheint nicht mehr aufzuhören, und dann ist man da.
Ljubljana. Aus dem Nichts in den Wald gebaut, versteckt schon fast und darum wohl auch eine solche Überraschung. Eine Stunde von den Alpen entfernt, eine Stunde vom Meer entfernt (und ein paar Minuten vom Wald, aber das wissen Sie ja schon), liegt ein Städtchen, das man so nicht erwartet hätte. Der erste Eindruck: Hinter und ennet der Karawanken leben zwei unterschiedliche Generationen von Menschen. Im Vergleich zu Ljubljana kommt einem Klagenfurt oder Österreich oder auch Basel unendlich alt vor. Kinder, Jugendliche, Studenten, junge Mütter und Väter mit Kinderwagen – es sind die Jungen, die den ersten Eindruck der slowenischen Hauptstadt ausmachen. Vielleicht ist auch der Kontrast entscheidend: Die Altstadt ist mittelalterlich (und unter Schutz gestellt) und über allem thront eine mächtige Burg (die als modern konzipiertes Begegnungszentrum funktioniert).
Alles zum Fluss
Begegnet wird sich aber nicht nur auf dem Berg, begegnet wird sich vor allem unten am Fluss, an der Ljubljanica, dem Laibach. Ach, wie lauschig. Café an Café an Bar an Restaurant, die Menschen sitzen draussen (Heizpilze scheinen in Slowenien noch erlaubt) und scheinen nur wenig zu tun zu haben. Vielleicht hat auch das mit der Jugendlichkeit zu tun. Die Stadt, die rund 300’000 Einwohner hat, ist ein perfekter Ort für ein Wochenende: Es gibt genau genügend zu sehen (neben der Burg sind auch das alternative Kulturzentrum Metelkova und das Studentenviertel einen Besuch wert), genügend zu trinken, genügend zu essen, genügend Orte, um sich zu entspannen. Zum Beispiel den Stadtpark, ein riesiger Ort, grün und still wie ganz Slowenien und so weitläufig, als hätte man den Kannenfeldpark, den Schützenmattpark und den St. Johannspark zusammengelegt. Wunderbar.
- Anbeissen: ein Stück Kuchen im Lolita gleich beim Fluss, eine Pizza in der Pizzerija Trta gleich beim Fluss oder ein Sandwich in der Paninoteka (Sie ahnen es: gleich beim Fluss!).
- Ansehen: die Altstadt, die Burg, den Stadtpark. (Infos hier)
- Ausgehen: zum Beispiel im Metelkova – dem nt/Areal von Ljubljana.
- Abliegen: Es gibt unzählige Hotels gleich in der Altstadt. Wir haben uns allerdings via Airbnb ein Zimmer gesucht: Beim sehr freundlichen Blaz Kosovel.