Wohnen in der Schweiz ist 2011 teurer geworden

Das Dach über dem Kopf ist in der Schweiz 2011 erneut teurer geworden. Wie das Immobilienportal homegate.ch mitteilte, stiegen die Mieten für ausgeschriebene Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent.

Die Mieten sind gestiegen: Eine Person auf Wohnungsuche in der Zeitung (Symbolbild) (Bild: sda)

Das Dach über dem Kopf ist in der Schweiz 2011 erneut teurer geworden. Wie das Immobilienportal homegate.ch mitteilte, stiegen die Mieten für ausgeschriebene Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent.

2010 hatten sich die Angebotsmieten noch um 1,1 Prozent verteuert. Deutlich zogen die Mieten 2011 in den Regionen Zürich und Bern an. Für ausgeschriebene Wohnungen mussten Suchende in der Gegend der Bundeshauptstadt 2,3 Prozent mehr auslegen, in Zürich 2,1 Prozent.

In der Zentralschweiz betrug die Mietinflation sogar 2,8 Prozent. Bereits im Vorjahr hatten sich die Mieten dort um 2,2 Prozent verteuert.

Eine gegenläufige Entwicklung stellte homegate.ch in der Region Basel und in der Genferseegegend statt. In der Westschweiz betrug die Mietzinssteigerung 2011 noch 0,8 nach 1,9 Prozent im Vorjahr. In der Region Basel gingen die Mieten sogar um 0,2 Prozent zurück nach einem Anstieg von 1,1 Prozent 2010.

Überhitzung im Immobilienmarkt befürchtet

Zum Thema Immobilien hat auch die Grossbank UBS eine Studie veröffentlicht. In unsicheren Zeiten gelten Immobilien als sichere Anlagen. So fliessen immer mehr Gelder in Schweizer Immobilien. In ihrer Immobilienstudie warnt die UBS vor immer grösseren Rissen im Immobilienmarkt.

Zwar bleiben die Fundamentaldaten bei den Wohnimmobilien robust, schreibt die UBS. Tiefe Zinsen erfreuen die Hauseigentümer wie noch nie. Die Bevölkerung wächst seit 2007 doppelt so stark wie im langjährigen Durchschnitt. Die Einkommen der Haushalte steigen, wenn auch verlangsamt.

Trotz herrschender Zuversicht zeigt der Markt gemäss UBS aber Risse. Innert fünf Jahren legten die Preise für Eigentumswohnungen landesweit um 35 Prozent zu – allein in der Region Zürich um 40 und in der Genferseegegend um 70 Prozent. Die Überhitzung des Wohnungsmarktes ist deshalb vermehrt Thema.

Zwar droht hier 2012 gemäss UBS keine Abwärtsspirale, eine Beruhigung zeigt sich aber auch nicht. Markt verzerrende Zinsen, deutlich überzogene Erwartungen der Anleger, mangelnde Perspektiven in der Eurozone gekoppelt mit fehlenden Anlagealternativen bildeten „eine gefährliche Mixtur“.

Doch auch 2012 erwartet die UBS trotz schlechterer Wirtschaftslage Preissteigerungen von 4 Prozent bei Eigentumswohnungen. Einfamilienhäuser dürften 3,5 Prozent teurer werden.

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