Worley enttrohnt Titelverteidigerin Maze

Überlegen hat sich Tessa Worley zur neuen Weltmeisterin im Riesenslalom gekrönt. Die Französin setzte sich mit 1,12 Sekunden Vorsprung vor Titelverteidigerin Tina Maze und Anna Fenninger durch, die eine weitere Medaille für die WM-Gastgeber holte. Lara Gut als beste Schweizerin verbesserte sich im zweiten Durchgang auf Rang 7.

France's gold medal winner Tessa Worley is flanked by Austria's bronze medalist Anna Fenninger, left, and Slovenia's silver medal winner Tina Maze after the second run of the women's giant slalom at the Alpine skiing world championships in Schladming, Aus (Bild: Keystone/Kerstin Joensson)

Überlegen hat sich Tessa Worley zur neuen Weltmeisterin im Riesenslalom gekrönt. Die Französin setzte sich mit 1,12 Sekunden Vorsprung vor Titelverteidigerin Tina Maze und Anna Fenninger durch, die eine weitere Medaille für die WM-Gastgeber holte. Lara Gut als beste Schweizerin verbesserte sich im zweiten Durchgang auf Rang 7.

Tessa Worley hatte bereits nach dem ersten Durchgang klar geführt und legte auch im zweiten Lauf Bestzeit hin, drei Hundertstel vor Maze, die im unteren Teil der Strecke mit Wut im Bauch über den ersten Lauf einen unglaublichen Ritt zeigte. Die 1,09 Sekunden Rückstand, die sich die Slowenin im ersten Durchgang eingehandelt hatte, waren aber eine zu grosse Hypothek. «Ich hatte noch nie so einen schlechten Lauf in dieser Saison», haderte Maze mit sich selbst.

Am Freitag: Riesenslalom der Männer

Zwei Goldmedaillen hat Ted Ligety schon, und wenn alles nach Programm läuft, kommt am Freitag in seiner Leib- und Magendisziplin eine weitere dazu. Start zu den beiden Riesenslalom-Durchgängen ist um 10.00 und 13.30 Uhr. Die Schweizer schauen derzeit eher zurück: Auf 2009 und den WM-Titel des aufstrebenden Carlo Janka. Die Wiederholung eines Exploits scheint ausgeschlossen.

Für Worley ist es das erste WM-Gold, nachdem sie 2011 in Garmisch-Partenkirchen in dieser Disziplin noch mit Bronze hatte vorlieb nehmen müssen. Maze holte schon ihre dritte Medaille in Schladming: Den Super-G hatte sie zu ihren Gunsten entschieden und in der Super-Kombination war sie ebenfalls Zweite geworden.

Bronze ging im Riesenslalom an Gastgeber Österreich dank Anna Fenninger. Sie war um lediglich sechs Hundertstelsekunden langsamer als Maze, verdrängte aber ihre Landsfrau Kathrin Zettel, die nach dem ersten Lauf noch Zweite gewesen war, neben das Podest.

«Ich liebe es»

Die 23-jährige Worley, als Tocher einer Französin und eines Australiers geboren in Annemasse nahe der Grenze zu Genf und aufgewachsen in Le Grand-Bornand in den Savoier Alpen, holte nach der Überraschungs-Abfahrtssiegerin Marion Rolland das zweite Gold für das französische Team, das in der Nationenwertung auf Platz 1 liegt. Worley hatte 2011 in Garmisch-Partenkirchen im Mannschaftswettbewerb Gold geholt und steht seit ihrem Debüt vor sieben Jahren bei sieben Weltcupsiegen im Riesenslalom.

Die neue Weltmeisterin fand auf dem anspruchsvollen, vereisten Gelände die richtige Mischung zwischen kontrollierter Taktik und angriffiger Fahrt.  «Ich bevorzuge so schwierige Hänge wie hier, habe also gewusst, dass diese Piste mir liegt», sagte Worley und schwärmte: «In Schladming zu gewinnen ist grossartig. Die Fans und die Piste sind sensationell: Ich liebe es!»

Nur Lara gut kann mithalten

Aus Schweizer Sicht war Lara Gut die einzige, die mit den Besten einigermassen mithalten konnte. Die Tessinerin verbesserte sich im Final-Durchgang um drei Positionen in den 7. Schlussrang. Wendy Holdener erreichte Platz 26. Fabienne Suter klassierte sich im ersten Lauf nicht in den Top 30. Dominique Gisin war am Vormittag ausgeschieden.

Ausgeschieden u.a. im 1. Lauf: Michaela Kirchgasser (Ö), Dominique Gisin (Sz).
Ausgeschieden im 2. Lauf: Sara Hector (Sd).
Die komplette Ergebnisliste aller 139 gestarteten Fahrerinnen.

WM in Schladming, Riesenslalom der Frauen
Rang Name Zeit Differenz 1. Lauf 2. Lauf
1. Tessa Worley (Fr) 2:08,06   1:04,90 1:03,16
2. Tina Maze (Sln) 2:09,18 1,12 1:05,99 1:03,19
3. Anna Fenninger (Ö) 2:09,24 1,18 1:05,75 1:03,49
4. Kathrin Zettel (Ö) 2:09,60 1,54 1:05,42 1:04,18
5. Frida Hansdotter (Sd) 2:10,34 2,28 1:06,55 1:03,79
6. Mikaela Shiffrin (USA) 2:10,36 2,30 1:06,55 1:03,81
7. Lara Gut (Sz) 2:10,44 2,38 1:06,93 1:03,51
8. Marie-Michèle Gagnon (Ka) 2:10,69 2,63 1:06,78 1:03,91
9. Maria Höfl-Riesch (De) 2:11,08 3,02 1:07,34 1:03,74
10. Ana Drev (Sln) 2:11,21 3,15 1:07,28 1:03,93
11. Manuela Mölgg (It) 2:11,39 3,33 1:07,47 1:03,92
  Viktoria Rebensburg (De) 2:11,39 3,33 1:06,97 1:04,42
13. Jessica Lindell-Vikarby (Sd) 2:11,77 3,71 1:06,81 1:04,96
14. Irene Curtoni (It) 2:11,85 3,79 1:07,00 1:04,85
15. Tanja Poutiainen (Fi) 2:12,10 4,04 1:07,45 1:04,65
16. Marion Bertrand (Fr) 2:12,14 4,08 1:08,04 1:04,10
17. Veronique Hronek (De) 2:12,18 4,12 1:08,14 1:04,04
18. Maria Pietilä-Holmner (Sd) 2:12,32 4,26 1:08,67 1:03,65
19. Emi Hasegawa (Jap) 2:12,37 4,31 1:08,33 1:04,04
20. Anne-Sophie Barthet (Fr) 2:12,39 4,33 1:08,65 1:03,74
21. Ragnhild Mowinckel (No) 2:12,74 4,68 1:08,10 1:04,64
22. Julia Mancuso (USA) 2:12,80 4,74 1:07,79 1:05,01
23. Elisabeth Görgl (Ö) 2:13,25 5,19 1:08,10 1:05,15
24. Daria Astapenko (Russ) 2:13,37 5,31 1:09,19 1:04,18
25. Mona Löseth (No) 2:13,43 5,37 1:09,02 1:04,41
26. Wendy Holdener (Sz) 2:13,63 5,57 1:08,65 1:04,98
27. Tina Weirather (Lie) 2:13,65 5,59 1:08,36 1:05,29
28. Marie-Pier Préfontaine (Ka) 2:13,77 5,71 1:08,18 1:05,59
29. Nina Löseth (No) 2:16,32 8,26 1:08,81 1:07,51

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