Der schwächelnde Internetpionier Yahoo hat eine Partnerschaft mit dem aufstrebenden Online-Musikdienst Spotify vereinbart. Spotify solle in das Yahoo-Netzwerk integriert werden, teilten die beiden Unternehmen am Dienstagabend (Ortszeit) mit.
Spotify stammt aus Schweden und ist seit November 2011 auch in der Schweiz verfügbar. Allerdings ist hierzulande eine Registrierung beim Musikdienst nur mit einem Facebook-Account möglich. Der Dienst bietet quasi unbegrenzten Zugriff auf Musik. Die Spotify-Nutzer können so legal auf rund 15 Millionen Musiktitel zugreifen, ohne jeden Titel einzeln kaufen zu müssen.
Die Basisversion ist kostenlos und werbefinanziert. Für 6,45 Franken pro Monat gibt es unbegrenzten, werbefreien Zugriff vom Computer aus, für 12,95 Franken auch vom Smartphone. Nutzer können auch einzelne Titel auf ihre Rechner Herunterladen. 10 Downloads kosten 15,95, 100 Musikstücke 99,95 Franken.
„Gewaltige Hörerschaft“
Spotify hat bislang weltweit mehr als zehn Millionen Nutzer. Yahoo erreicht monatlich rund 700 Millionen Menschen – das ist knapp die Hälfte der Internetnutzer. „Als Yahoos weltweiter Musikpartner können wir eine gewaltige Hörerschaft erreichen“, erklärte Spotify-Gründer Daniel Ek.
Yahoo-Interimschef Ross Levinsohn lobte, Spotify „revolutioniert das Musik-Business“. Yahoo, das als Suchmaschine und Internetportal in den Frühzeiten des weltweiten Netzes sehr erfolgreich war, tut sich momentan schwer, mit dem Internetriesen Google und neuen Spielern wie dem sozialen Netzwerk Facebook mitzuhalten.
Es versucht derzeit, sich zu einer Onlineplattform für digitale Inhalte umzubauen. So wird Yahoo unter anderem eine Applikation für Spotify entwickeln, die den Nutzern weitere Infos zu den Künstlern bringen soll. Wann genau der Musikdienst auf Yahoo abrufbar werden wird, haben die beiden Unternehmen noch nicht bekannt gegeben.