Yahoo-Chefin Marissa Mayer muss bei ihren Sanierungsplänen einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Im abgelaufenen Quartal blieben Umsatz und Gewinn des einstigen Internet-Pioniers hinter den Erwartungen der Analysten zurück.
Wie das kalifornische Unternehmen am Dienstag mitteilte, stiegen der Umsatz um 6,8 Prozent auf 1,23 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit 1,26 Milliarden Dollar gerechnet. Der Nettogewinn schrumpfte im dritten Quartal auf 76,3 Millionen Dollar, während vor einem Jahr noch 6,77 Milliarden Dollar in den Büchern standen. Damals gab es einen einmaligen Geldregen, weil das Unternehmen Aktien des chinesischen Onlinehändlers Alibaba verkauft hatte.
Yahoo-Chefin Mayer zeigte sich dennoch zufrieden und hob hervor, das Ergebnis entspreche den Erwartungen. Es zeige auch Wachstum in Schlüsselbereichen wie Handy- und Video-Dienste. Künftig solle die Strategie auf «weniger Produkte mit höherer Qualität» ausgerichtet sein. Sie bekräftigte zudem, dass die Abspaltung der Alibaba-Anteile «so schnell wie möglich» zu Ende gebracht werden solle.
Yahoo hatte Anfang des Jahres angekündigt, seine Alibaba-Beteiligung auf eine neue, unabhängige Gesellschaft namens Aabaco Holdings zu übertragen. Aktien von Aabaco sollen den Plänen zufolge wiederum als Sonderdividende an die Yahoo-Investoren ausgegeben werden, um sie an Gewinnen durch den chinesischen Online-Giganten zu beteiligen. Allerdings ist noch unklar, ob Yahoo für die Ausgliederung seiner Anteile Steuern bezahlen muss.