YB und Servette stehen am Donnerstag in den Rückspielen der 2. Runde in der Europa-League-Qualifikation vor heiklen Aufgaben.
Das 0:1 vor einer Woche in Kalmar bringt YB in eine missliche Situation. Die Berner, die seit Saisonbeginn in sieben Pflichtspielen nur zweimal gewonnen haben, müssen im Heimspiel von hinten bis vorne gut stehen, sonst ist das Erreichen der Europa-League-Gruppenphase, eines der drei Saisonziele der Young Boys, frühzeitig verpasst.
Um die geforderten mindestens zwei Tore zu erzielen, braucht YB endlich die zuletzt vermisste Durchschlagskraft im Angriff. „Ich habe alle Spiele nochmals auf Video angesehen. Wir spielten guten Fussball, waren aber im gegnerischen Strafraum zu wenig gefährlich und zu wenig effizient“, so Trainer Martin Rueda. Das Defizit beheben könnte Raul Bobadilla, der erstmals in dieser Saison von Beginn weg eingesetzt wird. In der Meisterschaft war der Stürmer aus Argentinien bisher gesperrt, in der Europa League kam er wegen eines Handbruchs erst in Kalmar zu einem Teileinsatz.
In der Defensive kann er das Innenverteidiger-Duo Alain Nef und Dusan Veskovac einsetzen. Veskovac hat sich von einer Magendarm-Grippe erholt. Die Präsenz des Serben könnte gegen die schnellen Konterstürmer von Kalmar entscheidend sein. Nach einem 0:1 im Auswärtsspiel ist man meist gezwungen, zuhause ohne Gegentor zu bleiben. Schiesst Kalmar in Bern nämlich ein Tor, sind vorne von Bobadilla und Co. bereits mindestens drei gefordert. Das ist viel für eine Offensive, die in bisher 270 Europacup-Minuten gerade mal ein Tor zustande gebracht hat.
Mindestens ein Tor braucht auch Servette, um nach 1:1 im Stade de Genève auswärts in Trondheim zu bestehen. Im Gegensatz zu YB ist bei den Genfern der Hoffnungsträger in der Offensive allerdings nicht dabei. Der Brasilianer Eudis, der erst vor einer Woche einen neuen Vertrag unterschrieben hat, ist im Europacup (noch) nicht spielberechtigt. Trotzdem hat sich die personelle Situation bei den Genfern ein wenig entspannt. Die Verteidiger Vincent Rüfli, Genserix Kusunga und Christopher Mfuyi haben die Reise in den Norden ebenso mitgemacht wie Mittelfeldspieler Geoffrey Tréand.
Im Hinspiel war das Remis für Servette schmeichelhaft. Dennoch hatte Rosenborg in Genf nicht einen unwiderstehlichen Eindruck hinterlassen. Der einstige Serienmeister Norwegens und Dauergast in der Champions League ist bei weitem kein Spitzenteam mehr.