Young Boys verlieren bei Sparta Prag

Die Young Boys verschlafen die erste Halbzeit in Prag, fangen zwei Gegentore innert 90 Sekunden ein und verlieren schliesslich die Partie bei Sparta Prag mit 1:3.

Der Berner Guillaume Hoarau (links) im Zweikampf mit Jakub Brabec (Bild: SI)

Die Young Boys verschlafen die erste Halbzeit in Prag, fangen zwei Gegentore innert 90 Sekunden ein und verlieren schliesslich die Partie bei Sparta Prag mit 1:3.

Matchwinner für den tschechischen Rekordmeister im zweiten Spiel der Gruppe I in der Europa League war Spartas Goalgetter David Lavata. Er schoss nach Vachas Führungstreffer (27.) das 2:0 (29.) und sorgte mit seinem zweiten Tor in der 85. Minute, als die Berner ihre Abwehr öffneten, das alles entscheidende 3:1. Für den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer und neue Hoffnung hatte der YB-Franzose Guillaume Hoarau mit einem herrlichen Kopfball in der 52. Minute gesorgt

Das Abwehrdispositiv der Berner mit drei Verteidigern hielt bis zur 27. Minute dicht. Da wurde bei einem Corner von Borek Dockal der defensive Mittelfeldspieler Lukas Vachta vergessen. Dieser nahm den Ball volley an und schmetterte ihn via Lattenunterkante und für Yvon Mvogo unhaltbar zur verdienten Führung ins Tor. Und nur 90 Sekunden später stand es schon 2:0 für die mit einem enormen Pressing aufwartenden Tschechen. Der schnelle Ivorer Konaté enteilte Jan Lecjaks, Spartas Goalgetter David Lavata bedankte sich mit seinem neunten Saisontor in der diesjährigen Europacup-Phase.

YB-Trainer Uli Forte wartete mit seiner Startformation mit Überraschungen auf. Er setzte mit Grégory Wüthrich, dem wieder genesenen Steve von Bergen und mit Alain Rochat auf eine Dreierabwehr und setzte Scott Sutter für Florant Hadergjonaj auf die rechte und den Tschechen Jan Lecjaks auf die linke Aussenposition. Im Angriff vertraute er erstmals auf den Franzosen Guillaume Hoarau von Beginn weg. Die Taktik stach nicht, obwohl bei Spartas Sturmlauf fünf Berner auf einer Linie verteidigten. Einmal in Ballbesitz hatte YB gegen die hoch stehenden Tschechen kaum Anspielmöglichkeiten und verzeichnete zudem eine hohe Fehlpassquote. YB war offensiv in der ersten Halbzeit völlig harmlos und kam erst in der 45. Minute durch einen Weitschuss von Milan Gajic zur ersten (kleinen) Torchance.

Das änderte sich in der zweiten Hälfte und vor allem nach dem Anschlusstreffer von Guillaume Hoarau. Der Franzose war mit seiner Kopfballstärke, seinen Laufwegen und seinen langen Beinen ein Lichtblick. YB witterte in der offeneren und ausglicheneren zweiten Halbzeit Lunte, bewegte sich geschickter, griff aggressiver an und vermochte endlich auch offensive Akzente zu setzen. YB wurde mutiger, gewährte dadurch Sparta aber Konterchancen. Zunächst vergaben Brabec und Konaté, nicht aber Torjäger Lavata, der erneut reüssierte und seine Europacup-Ausbeute nun auf zehn Treffer ausgebaut hat.

Sparta Prag – Young Boys 3:1 (2:0).

10’205 Zuschauer. – SR Koukoulakis (Grie). – Tore: 27. Vacha (Dockal) 1:0. 29. Lafata (Konaté) 2:0. 52. Hoarau (Sutter) 2:1. 85. Lafata (Dockal) 3:1.

Sparta Prag: Bicik; Kaderabek, Holek, Brabec, Costa; Vacha; Konaté (81. Maracek) Dockal, Matejovsky (64. Vacek), Krejci (89. Kovac); Lafata.

Young Boys: Mvogo; Wüthrich (69. Afum), von Bergen, Rochat; Sutter (66. Hadergjonaj), Gajic, Sanogo, Lecjaks; Steffen (89. Nikci), Nuzzolo; Hoarau.

Bemerkungen: Sparta ohne Husbauer (verletzt). YB ohne Bürki, Gerndt, Zarate, Vitkieviez (alle verletzt) und Costanzo (überzählig). Verwarnungen: 4. Lecjaks, 51. Konaté, 69. Kaderabek (alle Foul). Über 500 mitgereiste YB-Fans auf der Tribüne.

Nächster Artikel