In der Schweiz sind von Januar bis März 2013 fast ein Zehntel weniger Asylgesuche gestellt worden als im letzten Quartal 2012. Gegenüber dem ersten Quartal 2012 beträgt der Rückgang fast 20 Prozent.
Das Bundesamt für Migration (BFM) nennt verschiedene Gründe für den Rückgang. Zum einen seien weniger Afrikaner nach Südeuropa eingereist, teilte das BFM am Donnerstag mit. Zum andern dürfte die Abnahme auch darauf zurückzuführen sein, dass die verschiedenen Massnahmen des BFM im Laufe des vergangenen Jahres ihren Zweck erfüllten.
Beispielsweise sei die Einführung des 48-Stunden-Verfahrens für den Rückgang mitverantwortlich. Seit August erhalten Asylsuchende aus Ländern, die für die Schweiz kein Visum benötigen, den erstinstanzlichen Entscheid in 48 Stunden im Empfangszentrum.
Wirkung zeigt gemäss BFM auch die Praxisänderung bei Dublin-Mehrfachgesuchen. Seit April 2012 werden solche Gesuche nicht mehr entgegengenommen, sofern die Rückkehrenden vor weniger als sechs Monaten in den zuständigen Dublin-Staat überstellt wurden.
Weniger Eritreer, mehr Tunesier
Im ersten Quartal 2013 wurden insgesamt 5759 Asylgesuche gestellt. Das entspricht einer Abnahme von 612 Gesuchen im Vergleich zum Vorquartal.
Die wichtigsten Herkunftsländer waren Nigeria (682 Gesuche), Tunesien (640 Gesuche) und Eritrea (545 Gesuche). Während im Vergleich zum vierten Quartal 2012 die Gesuche von Personen aus Eritrea um rund 37 Prozent abgenommen haben, war bei den Gesuchstellern aus Tunesien eine Zunahme von über 17 Prozent zu verzeichnen.
Mehr Rückführungen
6180 Gesuche konnten zwischen Januar 2013 und März 2013 in erster Instanz erledigt werden, das sind 175 oder knapp 3 Prozent mehr als im Vorquartal. Ende März 2013 waren noch 18’885 Asylgesuche in erster Instanz hängig.
Im ersten Quartal 2013 sind 3508 Personen aus der Schweiz ausgereist oder konnten rückgeführt werden, über 7 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. 1129 davon wurden im Rahmen des Dublin-Verfahrens an den zuständigen Staat überstellt.