Die Zahl der Bootsflüchtlinge in Italien hat sich im ersten Halbjahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Insgesamt sind in den ersten sechs Monaten des Jahres 7913 Migranten an den italienischen Küsten angekommen, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Samstag berichtete.
Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 4019 Menschen gewesen. Die Zahl wurde bei einem Besuch von Innenminister Angelino Alfano auf der süditalienischen Insel Lampedusa bekanntgegeben.
Die meisten Flüchtlinge kamen den Angaben zufolge auf der südwestlich von Malta gelegenen Insel an: Insgesamt 3648 Menschen strandeten in der ersten Jahreshälfte auf Lampedusa – mehr als dreimal so viele wie im gleichen Zeitraum des Jahres 2012.
«Ich bin hier, um zu wiederholen, dass dieses Stück Land der letzte Zipfel von Europa ist und dass Europa sich um das Thema Immigration kümmern muss, weil es nicht nur ein italienisches Thema ist», sagte Alfano. «Wer hier ankommt, will nicht nach Sizilien oder Italien, sondern nach Europa.»
Im Streit um den Umgang mit Flüchtlingen hatte Italien wiederholt beklagt, zu wenig Unterstützung zu bekommen.