Der Anfang März angekündigte Stellenabbau beim Schweizer Lifthersteller Schindler am Hauptsitz Ebikon LU fällt massiv geringer aus als ursprünglich geplant. Statt 120 Kündigungen wurden vorerst nur 21 ausgesprochen.
Dies sagte Guido Schluep, Zentralsekretär Industrie der Gewerkschaft Syna, am Freitag zu einer Mitteilung der an den Verhandlungen beteiligten Arbeitnehmerorganisationen. Ursprünglich war angekündigt worden, dass durch die zunehmend globale Ausrichtung des Schindler-Konzerns bis Ende 2017 120 von 200 Industriearbeitsplätzen in Ebikon gestrichen werden.
Im Rahmen des Konsultationsverfahrens, in dem die Personalkommission gemeinsam mit der Gewerkschaft Syna und den Angestellten Schweiz der Geschäftsleitung ihre Vorschläge zur Rettung von Arbeitsplätzen einbrachte, konnte die angekündigte Zahl der Entlassungen in einem ersten Schritt von 120 auf 105 gesenkt werden, wie aus der Mitteilung hervorgeht.
In intensiven Verhandlungen seien dann noch einmal wesentliche Verbesserungen erzielt worden, sagte Schluep weiter. Zentrales Element bilde das Angebot der Frühpensionierung für rund 45 Mitarbeitende. Damit habe beinahe die Hälfte der Betroffenen eine gesicherte Perspektive erhalten.
Durch diese und weitere Massnahmen, die teilweise noch in Prüfung sind, konnte die Zahl der im Mai ausgesprochenen Kündigungen auf 21 reduziert werden. Für die Betroffenen wurde eine Erstreckung der Kündigungsfrist auf sechs Monate erreicht. Zudem stünden allen das neu geschaffene Jobcenter sowie individuelle Outplacement-Beratungen zur Verfügung.
Für 15 weitere Mitarbeitende hätten sich ebenfalls Lösungen gefunden. Sie seien intern versetzt worden oder hätten im Konzern eine andere Stelle gefunden, sagte Schluep weiter.
Für die verbleibenden 24 von der Kündigung bedrohten Mitarbeitenden sei das letzte Wort ebenfalls noch nicht gesprochen. Die Prüfung der von den Arbeitnehmerorganisation eingereichten Vorschläge würden allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen, sagte Schluep. «Die Zeichen stehen aber gut. Es besteht die Hoffnung, dass für mindestens einen Teil von ihnen ebenfalls eine Lösung gefunden wird.»
Der Gewerkschafts-Zentralsekretär verwies darauf, dass die Zusammenarbeit zwischen den Sozialpartnern sehr gut gewesen sei. Sie sei sehr intensiv und hart, aber auch fruchtbar gewesen. Dabei habe sich die Geschäftsleitung von Schindler als fairer Partner erwiesen. «Sie haben sich an die Spielregeln gehalten und sehr konstruktiv mit uns zusammengearbeitet», sagte Schluep.