Die Zahl der Grenzgänger in der Schweiz wächst weiterhin überdurchschnittlich, wenn auch nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Mit fast 298’000 Personen hat ihr Bestand Ende Juni einen neuen Höchststand erreicht.
Während das Total der Erwerbstätigen im 2. Quartal 2015 um 1,5 Prozent zunahm, erhöhte sich die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,4 Prozent. 2013 und 2014 hatte das Wachstum noch 4 Prozent überstiegen, 2012 gar 7 Prozent.
Über ein Drittel aller Grenzgänger in der Schweiz arbeiten in der Genferseeregion. Dort betrug das Plus im 2. Quartal gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres 5,1 Prozent, wie die am Dienstag vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichten Daten zeigen.
Leichte Entspannung im Tessin
Im Tessin, wo mehr als jeder vierte Erwerbstätige ein Arbeitspendler aus Italien ist, wuchs die Zahl der «Frontalieri» dagegen um nur noch 0,2 Prozent. Das ist die schwächste Zunahme im 2. Quartal seit mindestens 15 Jahren.
In diesem Zeitraum haben sich die Grenzgänger auf 63’000 verdoppelt. Die damit verbundenen Probleme – Stichworte: Lohndumping, Verkehrschaos – lösten in der Bevölkerung ein breites Unbehagen aus. Mit neuen Auflagen und Lohnerhöhungen für Grenzgänger versucht der Südkanton nun, Gegensteuer zu geben.
Aus Italien stammte nach den Angaben des BFS im 2. Quartal knapp ein Viertel (23,4 Prozent) aller Grenzgänger in der Schweiz. Mehr als die Hälfte (52,7 Prozent) kommt aus Frankreich. Ein Fünftel (20,4 Prozent) hat den Wohnsitz in Deutschland. Über 60 Prozent der Grenzgänger arbeiten im Dienstleistungssektor.