Auf Schweizer Strassen sollen in zehn Jahren ein Viertel weniger Menschen als heute ums Leben kommen oder schwere Verletzungen erleiden. Ein solches politisches Verkehrssicherheitsziel will die Städtekonferenz Mobilität setzen, eine Sektion des Städteverbandes.
Die Städtekonferenz Mobilität (SKM) stellte ihre Forderung am Forum der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) am Dienstag in Bern zur Diskussion. Die Zahl der Getöteten und Schwerverletzten gehe zwar zurück, schrieb die SKM in einer Mitteilung vom Dienstag.
«Realistisch und ehrgeizig»
Doch damit die Zahl der Opfer weiter sinken könne, müssten die Unfallrisiken im Strassenverkehr kleiner werden, begründet die SKM ihre Forderung. Eine Reduktion der Zahl der Getöteten und Schwerverletzten innerhalb von zehn Jahren sei «realistisch und zugleich ehrgeizig», schrieb sie in einer Mitteilung.
Die Städte setzen sich nach Angaben der SKM nicht nur für die Umsetzung der Massnahmen aus dem «Via Sicura»-Paket des Bundes ein, sondern haben selbst mit der Entschärfung von unfallgefährlichen Stellen, Prävention und Verkehrssicherheit zur Verminderung der Zahl von Unfallopfern beigetragen.
Weil nicht alle Massnahmen in den Händen der Städte liegt und der Verkehr ständig zunimmt, fordern sie Unterstützung. Stelle der Bund beispielsweise Anforderungen für sicherere Fussgängerstreifen, bräuchten gewisse Städte finanzielle Unterstützung, um die Massnahme umsetzen zu können, hiess es dazu bei der SKM auf Anfrage.
Mitglieder der SKM sind 16 Städte in allen Landesteilen, darunter Zürich, Basel, Genf, Lausanne, Bern und St. Gallen. Die SKM ist eine Sektion des Schweizerischen Städteverbandes.
Diskussion am bfu-Forum
Die Frage, ob die Schweiz ein Verkehrssicherheitsziel braucht, war Thema am bfu-Forum am Dienstag in Bern. Seit der Bundesrat im Jahr 2000 eine Halbierung der Zahl der schweren Unfälle als Ziel gesetzt habe, sei viel passiert, schrieb die bfu in ihrem Communiqué.
Wichtige Meilensteine seien beispielsweise die Senkung der Promillegrenze von 0,8 auf 0,5, sicherere Fahrzeuge und Massnahmen bei der Infrastruktur gewesen. Die Zahl der auf den Strassen Getöteten habe um fast 50 Prozent verringert werden können.
Noch mehr getan werden muss laut bfu aber für die Sicherheit von Fussgängern und Velofahrern. Bei ihnen stagnierten die Unfallzahlen seit Jahren.
Gastredner am Forum war Antonio Avenoso, Direktor des Europäischen Vekehrssicherheitsrates (ETSC). Erfahrungen aus der EU zeigten, dass politische Ziele für die Verkehrssicherheit die Sicherheit auf den Strassen tatsächlich verbesserten, wurde er im Communiqué zitiert.