Die Zahl der laufenden IV-Renten und der Neurenten nimmt weiter ab. Die Neurenten haben im vergangenen Jahr sogar einen neuen Tiefststand erreicht. Seit 2003 sind die Neurenten um über 50 Prozent gesunken.
Im Januar 2014 waren bei der Invalidenversicherung 229’800 Renten registriert. Das sind 4800 Renten oder 2 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) am Dienstag mitteilte. Es handelt sich um den deutlichsten Rückgang seit 2006. Die Zahlen umfassen die gewichteten Renten, also die Summe der ganzen Renten und der Anteile der Teilrenten.
Neu zugesprochen wurden im Jahr 2013 13’800 gewichtete Renten, so wenige wie seit Jahren nicht mehr, wie das BSV schreibt. Am meisten Neurenten wurden 2003 gesprochen. Seither nimmt die Zahl ab.
Im Gegenzug hat die IV seit 2008 mehr Massnahmen zur beruflichen Eingliederung durchgeführt. Von 2002 bis 2013 hat sich das Verhältnis von Personen mit Neurenten zu Personen, die Massnahmen zur beruflichen Eingliederung erhielten, umgekehrt.
Missbrauchsfälle
Diese Zahlen widerspiegelten die grundlegende Neuausrichtung der Invalidenversicherung von einer Renten- zu einer «Eingliederungsversicherung», schreibt das BSV. Die 5. IV-Revision, die 2008 in Kraft trat, habe diesen Wandel stark vorangetrieben.
Das Bundesamt gibt auch Zahlen zu Missbräuchen bekannt. Im vergangenen Jahr nahm die IV in 2570 Fällen Ermittlungen auf, 2100 Fälle waren noch vom Vorjahr hängig. In 510 Fällen wurde eine Observation durchgeführt.
In 570 Fällen wurde das bewusste Erschleichen einer Leistung nachgewiesen. In der Folge werden umgerechnet 420 ganze Renten weniger ausbezahlt. Dies bedeute eine Einsparung von insgesamt 173 Millionen Franken, schreibt das BSV.