Die Masern breiten sich aus. Allein seit Anfang Jahr sind in der Schweiz 21 Personen erkrankt. Betroffen sind Kinder und Erwachsene in allen Landesteilen.
Zum Vergleich: Im ganzen Vorjahr wurden 70 Fälle verzeichnet, 2015 waren es lediglich 36 Masernfälle, 2014 gar nur deren 22. Betroffen von der jüngsten Ausbreitung der Infektionskrankheit sind mehrere Kantone, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag mitteilte. Gemeldet wurden Fälle aus den Kantonen Tessin, Graubünden, Freiburg, Solothurn, St. Gallen und Zürich.
Einige Infektionen seien während der Ferienzeit aufgetreten, schreibt das BAG. Da dann viele Leute unterwegs seien, sei das Übertragungsrisiko in der ganzen Schweiz angestiegen.
Hoch ansteckend
Die Masern gelten als eine der ansteckendsten Infektionskrankheiten. Eine komplikationsfreie Masernerkrankung dauert fünf bis zehn Tage. Treten Komplikationen auf, kann die Krankheit mehrere Wochen oder sogar Monate dauern. Die häufigste schwerwiegende Folge ist eine Lungenentzündung. In Europa kommt es zu einem Todesfall pro 3000 gemeldeter Masernfälle.
Das BAG ruft aufgrund der neuesten Entwicklung zur Kontrolle des eigenen Impfstatus auf. Ein vollständiger Schutz besteht erst nach zwei Impfdosen, ruft das BAG in Erinnerung. Wer mit Fieber und roten Flecken erkranke, solle telefonisch einen Arzt konsultieren. Nach einem Kontakt mit einer an Masern erkrankten Person könne man sich noch innerhalb von 72 Stunden nachimpfen lassen.
Elimination verzögert sich
Eigentlich sollten die Masern in der Schweiz bereits ausgerottet sein. Mit einer Nationalen Strategie wollte der Bund die Masern bis Ende 2015 besiegen. Mitte Februar soll ein Bericht zur Umsetzung der Strategie veröffentlicht werden.