Letztes Jahr haben im Kanton Aargau 14’132 Personen, verteilt auf 8712 Dossiers, Sozialhilfe bezogen. Gegenüber 2014 entspricht dies einer Zunahme von 6,3 Prozent bei den Dossiers und 5,5 Prozent bei den unterstützten Personen.
Die Aargauer Sozialhilfequote stieg damit von 2,1 auf 2,2 Prozent, wie das aargauische Finanzdepartement am Mittwoch gestützt auf Zahlen des Bundesamtes für Statistik mitteilte. Die Aargauer Quote lag damit weiterhin deutlich unter der gesamtschweizerischen Quote, die 2014 3,2 Prozent betragen hatte.
51,1 Prozent der im Kanton Aargau von der Sozialhilfe unterstützten Personen waren Ausländerinnen und Ausländer. 18,4 Prozent davon stammten aus den Nachbarländern und 11,2 Prozent aus den weiteren EU- und EFTA-Ländern.
Personen aus dem übrigen Europa inklusive der Türkei bildeten mit 39,2 Prozent die grösste Gruppe. 14,8 Prozent der unterstützten Ausländerinnen und Ausländer stammten aus Afrika und 12,8 Prozent aus Asien. Asylsuchende sowie Flüchtlinge bis 5 (Status B) respektive 7 Jahren (Status F) werden in anderen Statistiken ausgewiesen.
Scheidung erhöht Risiko
Für Geschiedene sei das Risiko, auf Sozialhilfe angewiesen zu sein, höher als für Verheiratete und Ledige, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Sozialhilfequote der geschiedenen Männer betrug letztes Jahr 3,5 Prozent, jene der geschiedenen Frauen 4,2 Prozent.
Die Sozialhilfequoten der ledigen und verheirateten Personen lagen deutlich tiefer. 2,7 Prozent der ledigen Personen und 1,2 Prozent der Verheirateten wurden mit Sozialhilfe unterstützt.
Erstmals Haushaltsquote berechnet
Erstmals wurde vom Bundesamt für Statistik eine sogenannte Haushaltsquote berechnet. Diese stellt die unterstützten Haushalte in ein Verhältnis zu allen Haushalten im Kanton Aargau.
Die Abstand die höchste Haushaltsquote wiesen mit 18,2 Prozent die Ein-Eltern-Haushalte mit einem oder mehreren Minderjährigen auf. Von 100 Ein-Eltern-Haushalten wurden 18 mit Sozialhilfe unterstützt. Die Haushaltsquote der Privathaushalte mit Minderjährigen betrug 3,5 Prozent, jene der Haushalte ohne Minderjährige 2,4 Prozent.
Dass Haushalte mit Minderjährigen häufiger auf Sozialhilfe angewiesen sind, zeigt sich im hohen Anteil der Minderjährigen an allen Sozialhilfebeziehenden: Eine von drei unterstützten Personen war zwischen 0 und 17 Jahren alt