Bei Zusammenstössen zwischen Buddhisten und Angehörigen der muslimischen Rohingyas sind in Burma in dieser Woche Dutzende Menschen getötet worden. Der Vizepräsident der Muslimpartei NDPD, Hla Thein, beklagte mehr als 100 getötete Muslime.
Zur Opferzahl gab es jedoch höchst unterschiedliche Angaben: Präsident Thein Sein sprach von insgesamt 12 Toten und 50 Verletzten. Ein Sprecher der Regierung des betroffenen Bundesstaates Rakhine sagte am Freitag, 25 Männer und 31 Frauen seien in vier Gemeinden getötet worden.
Die neuen Unruhen in der Region Rakhine im Nordwesten des Landes hatten letzten Samstag mit Protesten der Muslime gegen unzureichende Lebensmittelhilfen begonnen. Nach Angaben des Regierungssprechers von Rakhine wurden rund 2000 Häuser angezündet.
Bereits im Juni waren in der Grenzregion zu Bangladesch nach Schätzungen von Human Rights Watch rund 90 Menschen umgekommen; zehntausende muslimische Rohingyas flüchteten. Auslöser der Unruhen waren Berichte über die Vergewaltigung und Tötung einer Buddhistin durch Muslime.
Die Bevölkerung in Burma ist zu 89 Prozent buddhistisch, es gibt rund 4 Prozent Muslime. Die Muslime in Rakhine gehören zur Volksgruppe der Rohingya, die nicht die burmesische Staatsangehörigkeit besitzen und in ihren Rechten erheblich eingeschränkt sind. Die UNO sieht die Rohingya als eine der am stärksten verfolgten Minderheiten der Welt.