Der Flugzeugcrash in Nigeria nimmt immer schlimmere Ausmasse an: Die Zahl der Opfer ist 48 Stunden nach dem Unglück auf mehr als 200 gestiegen. Dies bestätigten Ärzte und Einsatzkräfte am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa.
Jedoch sei es noch nicht möglich, die genaue Zahl der Opfer am Boden zu bestimmen, sagte der Sprecher der Nationalen Notfallagentur (NEMA), Yushua Shuaib, am Dienstag.
Am Sonntag war eine Maschine der lokalen Fluggesellschaft Dana Air kurz vor der Landung in der Wirtschaftsmetropole Lagos in ein dicht besiedeltes Wohnviertel gestürzt. Alle 153 Menschen an Bord kamen ums Leben.
Unterdessen hat die nigerianische Luftfahrtbehörde der Dana Air am Dienstag die Lizenz entzogen. Die Fluglinie, die in indischem Besitz ist, darf in dem westafrikanischen Land vorläufig nicht mehr fliegen. Erst müsse sie die Behörden überzeugen, dass sie die nötigen Sicherheitsvorkehrungen erbringt, berichteten lokale Medien.
Die Bergungsarbeiten dauerten auch zwei Tage nach dem Unglück weiter an. Die Helfer hatten ihre Arbeit am Montagabend vorübergehend wegen schwerer Regenfälle unterbrechen müssen, hiess es. Das nigerianische Rote Kreuz, dem eine Liste mit vermissten Personen vorliegt, erklärte, die Opferzahl könnte noch steigen.
Die McDonnell Douglas MD-83 war in ein zweistöckiges Wohngebäude gestürzt, nachdem offenbar beide Triebwerke ausgefallen waren. Der Pilot hatte noch versucht, einen Hilferuf zu senden. Das Flugzeug verschwand jedoch kurz darauf vom Radar. Am Montag hatten Einsatzkräfte den Flugschreiber gefunden, der Aufschluss über die Unglücksursache geben kann.