Dramatische Lage im Süden der Philippinen: Bei der Überschwemmungskatastrophe sind mehr als 900 Menschen ums Leben gekommen. Wie der Katastrophenstab der Regierung am Montag mitteilte, wurden bislang 927 Tote gezählt.
Zuvor war von 662 Toten die Rede gewesen. Das Rote Kreuz zählte dagegen 713 Tote und 563 Vermisste. Viele Leichenhäuser sind überfüllt, Massengräber werden ausgehoben. Zudem geht in der Region das Trinkwasser aus, die Angst vor möglichen Seuchen wächst.
Viele Menschen suchen verzweifelt nach ihren Angehörigen. Im Chaos der Bergung und Aufräumarbeiten sei es schwierig zu sagen, ob einige der Vermissten nicht unter den Toten waren oder sich retten konnten, sagte Zivilschutzleiter Benito Ramos. Helfer hatten viele Ortschaften noch gar nicht erreicht.
Viele Strassen waren von Erdrutschen verschüttet. Der braune Schlamm verwüstete etliche Häuser in Dörfern und Städten. Viele Bewohner kehrten in zerstörte Orte zurück und versuchten, Überbleibsel ihres Hab und Guts zu retten. Flüchtlinge wurden in Kirchen und auf Sportplätzen notdürftig untergebracht.
Leichen werden eingefroren
Allein in den beiden Städten Cagayan de Oro und Iligan in der südlichen Region Mindanao wurden 625 Menschen getötet. In anderen Provinzen kamen weitere hundert Menschen ums Leben. In dem Katastrophengebiet mache sich der Gestank von verwesten Leichen und Tierkadavern breit, sagte Ramos.
Die Stadt Iligan begann damit, zwei Gemeinschaftsgräber auszuheben. Bis zu 50 der mindestens 227 in Iligan geborgenen Leichen sollten zusammen bestattet werden, sagte Bürgermeister Lawrence Cruz.
Im etwa 90 Kilometer entfernt gelegenen Cagayan de Oro, wo mehr als 330 Menschen getötet worden waren, wurde dagegen noch kein Ort für ein Massengrab gefunden. Noch innerhalb einer Woche solle es aber ein Massenbegräbnis geben, sagte Bürgermeister Vicente Emano.
„Wir werden die Leichen einfrieren lassen, damit sie vor der Beisetzung identifiziert werden können“, sagte Gesundheitsminister Enrique Ona. So solle auch die Gefahr von Seuchen gebannt werden.