Noch mehr Menschen als bisher angenommen sind im Gewittersturm vom Donnerstagabend am Turnfest in Biel verletzt worden. Acht Personen hätten sich in einem Spital in einem anderen Kanton behandeln lassen, sagte ein Sprecher der Berner Kantonspolizei der Nachrichtenagentur sda.
Sie waren darum bisher nicht in der Bilanz aufgetaucht. Damit steigt die Zahl der Verletzten auf insgesamt 84. Bisher war von 76 Verletzten die Rede gewesen. Am Samstagmittag waren noch 11 Personen im Spital, wie Polizeisprecher Michael Fichter sagte. Der Zustand der beiden Schwerverletzten sei unverändert.
Am Samstagmorgen besuchte der OK-Präsident des Eidgenössischen Turnfestes, Ständerat Hans Stöckli (SP/BE), die im Berner Inselspital hospitalisierten vier Erwachsenen und ein Kind. Es sei für ihn wichtig gewesen, sich mit den am schwersten Betroffenen zu unterhalten, sagte Stöckli an einer anschliessenden Medienkonferenz.
Zu den möglichen Umständen des Dramas sowie allfälligen Verantwortlichkeiten wollte er aber nichts sagen. Eine Untersuchung sei eingeleitet und sie werde Antworten bringen, sagte Stöckli. Im Vordergrund steht die Frage, ob die Evakuierung des Geländes zu spät angeordnet wurde.
Der Direktor des Organisationskomitees, Fränk Hofer, und seine Equipe, verdienten nach wie vor Vertrauen und seien auf der Höhe ihrer Aufgabe, sagte der frühere Bieler Stadtpräsident weiter. Das Turnfest habe zwei Gesichter gehabt, und damit müsse man leben.
Laut Stöckli müssen die Organisatoren solcher Veranstaltungen künftig die Klimaveränderungen mit einbeziehen. Er geht davon aus, dass sich meteorologische Extremlagen häufen werden. Wir könnten die gleichen Phänomene erleben wie in den USA, bemerkte er weiter.