Nach jüngsten Angaben sind bei einem Angriff von Islamisten auf ein Einkaufszentrum in Kenias Hauptstadt Nairobi mindestens 59 Menschen getötet und fast 300 weitere verletzt worden. Das teilte Kabinettssekretär Francis Kimemia in der Nacht auf Sonntag mit.
Mindestens 18 maskierte Täter waren am Samstagmittag in das exklusive Westgate-Einkaufszentrum eingedrungen und hatten um sich geschossen. Die Sicherheitskräfte hielten das Gebäude am frühen Sonntagmorgen noch umstellt.
Zu dem Angriff bekannten sich die islamistischen Al-Shabaab-Milizen aus dem Nachbarland Somalia. In einem der letzten Al-Shabaab-Tweets hiess es, es seien noch mehrere «Mudschahedin» in dem Gebäude verschanzt, und es gebe Videoaufnahmen, die später gesendet würden.
Kenia ist seit geraumer Zeit Zielscheibe terroristischer Anschläge somalischer Islamisten. 2011 waren kenianische Truppen in Somalia einmarschiert, um die Al-Shabaab-Milizen zu bekämpfen.
«Lange Zeit haben wir Krieg gegen die Kenianer in unserem Land geführt, jetzt ist es an der Zeit, das Schlachtfeld zu ändern und den Krieg in ihr Land zu bringen», hiess es in einem weiteren Tweet der Milizen. Wenig später sperrte Twitter ihren Account.
Präsident Uhuru Kenyatta kündigte in einer TV-Ansprache ein hartes Vorgehen gegen die Verantwortlichen des Terroranschlags an: «Wir werden die Täter jagen, wohin sie auch rennen.»
Internationale Verurteilung des Attentats
Der somalische Präsident Hassan Sheik Mohamud bekundete seine Solidarität mit Kenia. Die USA und Grossbritannien verurteilten den Anschlag scharf. Auch Frankreichs Präsident François Hollande verurteilte das «feige Attentat». In einer Erklärung teilte er mit, dass bei dem Attentat auch zwei Franzosen getötet worden seien.
Auch eine Schweizerin befindet sich unter den Opfern des Terrorangriffs. Diese sei verletzt worden, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Sonntagvormittag mit.
Einkaufszentrum gilt als beliebter Treffpunkt
Das Westgate-Einkaufszentrum im Stadtteil Westlands wurde 2007 eröffnet. Es beherbergt nach Angaben der Betreiber mehr als 80 Geschäfte, ein Kino mit mehreren Sälen sowie ein Kasino. In der Werbung beschreibt es sich als «ruhigen und sicheren» Ort.
Das Zentrum ist ein beliebter Treffpunkt für wohlhabende Kenianer und im Land lebende Ausländer. Vor allen an Wochenenden ist es gut besucht.