Mutmassliche Kämpfer der islamisch-fundamentalistischen Organisation Boko Haram haben mehrere Kirchen in Nigeria angegriffen. Die Zeitung «Daily Post» sprach von möglicherweise mehr als 100 Toten.
Erstes Ziel der Attacken am ersten Tag des islamischen Fastenmonats Ramadan seien fünf Kirchen nahe der Stadt Chibok gewesen.
Die Angreifer hätten die Gotteshäuser mit Bomben und Gewehren überfallen, berichtete ein Bewohner von Chibok im Nordosten des Landes. In Chibok hatte Boko Haram im April fast 300 Schülerinnen entführt.
Erst am Freitagabend waren bei einer Explosion in einem Bordell elf Menschen getötet worden. Bei einem anderen Angriff hatten Boko-Haram-Kämpfer gleichentags in Goniri im Bundesstaat Yobe zehn Soldaten getötet.
Boko Haram kämpft für einen islamischen Gottesstaat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias und verübt seit 2009 immer wieder Anschläge auf Nigerias Polizei, Armee und Behörden, aber auch auf Kirchen, Schulen und Bars. Allein in diesem Jahr wurden bereits fast 2000 Menschen bei Angriffen der Gruppe getötet.