Zehntausende Anhänger von Polens rechtskonservativer Regierungspartei PiS haben am Sonntagabend bei einer Kundgebung an den Tod des Staatschefs und PiS-Politikers Lech Kaczynski bei einem Flugzeugabsturz in Russland vor sechs Jahren erinnert.
«Ruhm und Ehre den Helden», riefen die Demonstranten in Warschau mit Blick auf die 96 Todesopfer des Flugzeugabsturzes in Smolensk am 10. April 2010. Die Teilnehmer der Kundgebung trugen Nationalflaggen, Blumen und Kerzen.
Sie sprachen Lech Kaczynskis Zwillingsbruder, dem PiS-Chef Jaroslaw Kaczynski, demonstrativ ihre Unterstützung aus und riefen «Jaroslaw, Jaroslaw». Vor dem Präsidentenpalast versammelten sich auch Regierungschefin Beata Szydlo, ihr gesamtes Kabinett sowie Abgeordnete und Senatoren der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS).
Bei dem Absturz der Tupolew-154 am 10. April 2010 waren der damalige Präsident Lech Kaczynski, seine Ehefrau und 94 weitere Insassen ums Leben gekommen. Unter den Opfern waren ranghohe Militärs und Politiker, die zum 70. Jahrestag des Massakers von Katyn an einer Gedenkfeier teilnehmen wollten.
Die Militärstaatsanwaltschaft hatte nach ihren Ermittlungen zu dem Absturz erklärt, dass in erster Linie die Piloten und in minderem Umfang zwei russische Fluglotsen für das Unglück verantwortlich gewesen seien. Dennoch kursieren bis heute zahlreiche Verschwörungstheorien.