Im Beisein von Frankreichs Präsident François Hollande hat Mali den Amtsantritt des neuen Staatschefs Ibrahim Boubacar Keita («IBK») gefeiert. Zehntausende Menschen nahmen an der Zeremonie im Stadion des 26. März teil.
Nach dem Putsch und dem Sieg über radikale Islamisten erlebe Mali einen Neuanfang, sagte Hollande am Donnerstag in der Hauptstadt Bamako. Frankreich war der ehemaligen Kolonie im Januar zu Hilfe geeilt, um zusammen mit afrikanischen Truppen den Nordteil des Wüstenstaates wieder unter Kontrolle zu bringen.
Die Region war im Zuge eines Militärputsches monatelang von radikalen Islamisten besetzt worden. Die Präsidentschaftswahl im Sommer lief dann ohne grössere Zwischenfälle ab.
Zu den über 30’000 Gästen im Stadion gehörten auch über 20 afrikanische Staats- und Regierungschefs. Darunter waren der König von Marokko, Mohammed VI., Alassane Ouattara aus der Elfenbeinküste, der nigerianische Präsident Goodluck Jonathan und sein Amtskollege aus dem Tschad, Idriss Déby.
Neben Hollande wurde auch Déby mit Jubel begrüsst. Bei den Kämpfen gegen die Extremisten waren 36 Soldaten des zentralafrikanischen Landes gefallen. «Heute feiern wir einen grossen Sieg für Mali», sagte Hollande in seiner Rede. «Wir haben den Krieg gewonnen und die Terroristen vertrieben.»
Er fügte hinzu, dies sei vor allem durch die Afrikanische Union und die Solidarität unter den afrikanischen Staaten möglich geworden sei. Keita sei «ein guter Mann», den er schon lange persönlich kenne, betonte Hollande.
Persönliche Worte
Dann sprach er den Präsidenten persönlich an: «Ich weiss, dass Ihr Grossvater sein Leben für Frankreich gegeben hat. Ihr Vater hat für Frankreich gekämpft. Jetzt waren wir an der Reihe, Mali zu helfen.» Auch die Europäische Union hatte bereits am Morgen mitgeteilt, nun werde eine «neue Seite in der Geschichte Malis» aufgeschlagen.
Offiziell war der 68-jährige Keita bereits Anfang September bei einer kleinen Zeremonie vereidigt worden. Nachdem er am 11. August in der Stichwahl um die Präsidentschaft gegen Ex-Finanzminister Soumaila Cissé klar gewonnen hatte, legte er am 4. September seinen Amtseid ab.
Keita steht der gewaltigen Aufgabe, das von Krieg und Armut zerrüttete Land wieder aufzurichten und den Frieden zu sichern. Als unerlässlich gelten Verhandlungen mit den Tuareg im Norden des Landes, die auf mehr Autonomie pochen.