Zehntausende Anhänger und Gegner der jemenitischen Regierung sind am Freitag in Sanaa auf die Strasse gegangen. Im Norden versammelten sich Anhänger der schiitischen Huthi-Rebellen auf der Strasse zum Flughafen, um die Regierung zum Rücktritt zu zwingen.
Zugleich kamen im Süden der Hauptstadt zehntausende Unterstützer der Regierung zusammen, um für die Einheit des Landes zu demonstrieren. Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte in einer Erklärung die Forderung der Huthi-Rebellen nach dem Sturz von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi.
«Das Volk will den Sturz der Regierung. Wir werden nicht nachgeben. Wir werden den Druck erhöhen», riefen die Regierungsgegner bei ihren Protesten. Die Anhänger der schiitischen Huthi-Rebellen aus dem Norden des Landes fordern neben dem Rücktritt der Regierung auch die Rücknahme einer Benzinpreiserhöhung und eine grössere Beteiligung an der Macht.
Seit Wochen campieren tausende bewaffnete Anhänger der Huthis in Sanaa, um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen. Dreitägige Verhandlungen zur Beilegung des Streits führten vergangene Woche zu keinem Ergebnis.
Vorwurf an Irans Adresse
Der UNO-Sicherheitsrat in New York rief die Rebellen am Freitag auf, den bewaffneten Kampf gegen die Regierung in der nördlichen Al-Dschawf-Region einzustellen, ihre Kämpfer aus der Stadt Amran abzuziehen und ihre Lager und Strassensperren rund um Sanaa aufzulösen. Der Rat drohte ihnen mit Sanktionen und warnte ausländische Mächte vor einer Intervention.
Die Regierung im Jemen wirft dem Iran vor, die Huthis zu unterstützen. Der Jemen befindet sich seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Ali Abdullah Saleh im Februar 2012 in einem bis heute nicht abgeschlossenen politischen Umbruch.