Zehntausende protestieren in Mexiko gegen Kandidaten Peña Nieto

Drei Wochen vor der mexikanischen Präsidentschaftswahl haben zehntausende vorwiegend junge Menschen gegen den Favoriten Enrique Peña Nieto demonstriert. Allein in Mexiko-Stadt gingen am Sonntag (Ortszeit) mehr als 90’000 Menschen auf die Strasse. Proteste wurden auch aus mindestens fünf weiteren Städten gemeldet.

Demonstranten am Sonntag in Guadalajara (Bild: sda)

Drei Wochen vor der mexikanischen Präsidentschaftswahl haben zehntausende vorwiegend junge Menschen gegen den Favoriten Enrique Peña Nieto demonstriert. Allein in Mexiko-Stadt gingen am Sonntag (Ortszeit) mehr als 90’000 Menschen auf die Strasse. Proteste wurden auch aus mindestens fünf weiteren Städten gemeldet.

Die Demonstranten beschuldigen den 45-jährigen Kandidaten der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) der Korruption und werfen den mexikanischen Medien vor, eine Kampagne für Peña Nieto zu betreiben.

Die PRI hatte in Mexiko bis zum Jahr 2000 sieben Jahrzehnte lang die Macht inne, bevor sie von der konservativen PAN abgelöst wurde. In Mexiko werden am 1. Juli der Staatschef und ein neues Parlament gewählt.

Peña Nieto liegt den Umfragen zufolge mit mehr als 43 Prozent deutlich vor den anderen Kandidaten. Andrés Manuel López Obrador von der linken Partei der Demokratischen Revolution PRD kommt demnach auf rund 29 Prozent.

Die Kandidatin der Regierungspartei PAN, Josefina Vázquez Mota, dürfte etwa 25 Prozent erringen. Der seit 2006 amtierende Präsident Felipe Calderón von der PAN darf nicht wieder antreten.

Fernsehdebatte

Am Sonntag stellten sich die Kandidaten einer möglicherweise entscheidenden Fernsehdebatte. Peña Nieto und López Obrador versprachen, die Armut im Land zu bekämpfen, das Wachstum anzukurbeln und Mexiko zu einem der führenden Staaten Lateinamerikas zu machen.

Vázquez Mota warf vor allem López Obrador vor, mit falschen Zahlen und Versprechungen zu operieren. Sie erinnerte die demonstrierenden Studenten daran, dass sie derzeit ohne „Furcht vor einem autoritären Präsidenten“ auf die Strasse gehen könnten.

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