Zehntausende Staatsbedienstete haben am Samstag in Rom gegen die Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi demonstriert. Sie protestierten gegen den massiven Arbeitsplatzabbau in der öffentlichen Verwaltung.
Zudem wehrten sie sich dagegen, dass die seit sechs Jahren eingefrorenen Beamtengehälter auch im kommenden Jahr nicht ansteigen sollen. Zu der Kundgebung hatten die drei grossen Gewerkschaften des Landes aufgerufen. Die Veranstalter gab die Zahl der Demonstranten mit etwa 100’000 an. die Polizei machte zunächst keine Angaben. Unter den Demonstranten waren auch Polizisten, deren Vertretung im September einen Streik nicht ausgeschlossen hatte.
Die Chefin der grössten Gewerkschaft CGIL, Susanna Camusso, brachte in ihrer Rede einen Generalstreik ins Spiel. Die übrigen Gewerkschaftsvertreter äusserten sich vorsichtiger. Die CGIL steht Renzis Demokratischer Partei (PD) nahe. Doch die vom Regierungschef geplanten Massnahmen zur Beschäftigungspolitik sind auch innerhalb seiner eigenen Partei umstritten.
Bereits am 25. Oktober waren in der italienischen Hauptstadt bis zu einer Million Menschen aus Protest gegen die Regierung Renzi auf die Strasse gegangen. Sie wandten sich gegen Renzis Kürzungspolitik und vor allem gegen seine Pläne, den Kündigungsschutz zu lockern.
Die Jugendarbeitslosigkeit in Italien nähert sich der 45-Prozent-Marke. Viele Berufseinsteiger erhalten nur Verträge mit kurzer Laufzeit. Viele trauen Renzis Versprechen nicht, durch die Lockerung des Kündigungsschutzes sollten Unternehmer zu Neueinstellungen bewegt werden.