Die Zeit der Gratis-Handys beim Abschluss eines Mobilfunkabos dürfte bald vorbei sein. Nachdem die Abo-Preise gesunken seien, würden nun die Gerätesubventionen reduziert, sagt Sunrise-Chef Oliver Steil.
Ohne diesen Schritte gehe für die Telekomanbieter die Rechnung nicht mehr auf. Die ganze Branche müsse eine neue Balance finden. „Wer noch ein günstiges Handy will – jetzt ist die Zeit“, sagte Steil in einem Interview im „Tages-Anzeiger“ und im „Bund“ vom Montag.
Anfang Juli hatte Sunrise eine Offensive der Swisscom gekontert und die Gebühren für Abos mit Pauschaltarif ebenfalls deutlich gesenkt. Der Schritt habe sich gelohnt: Nach einem ohnehin guten Halbjahr bezüglich Kundenzahlen verkaufe Sunrise seither noch einmal deutlich mehr.
Die verkündete Senkung der Abotarife um bis zu 30 Prozent bedeute nicht, dass vorher so viel Luft bestanden habe. „Wenn sich die Preise im Markt in dieser Form nach unten bewegen, muss man nachziehen, auch wenn’s wehtut“, sagte Steil. Die Preissenkung werde an niemandem spurlos vorübergehen, auch an der Swisscom nicht.
Die Wirtschaftlichkeit der Branche sei okay, aber auch nicht super. „Sonst wären viel mehr internationale Investoren interessiert gewesen, als Sunrise und Orange zum Verkauf standen“, hielt Steil fest.
Der Sunrise-Chef räumte aber ein, dass die Roaming-Gebühren für die Handynutzung im Ausland „sehr hoch“ seien. „Wir müssen ja auch irgendwo anständig verdienen“, lässt sich Steil zitieren. Es sei aber auch sehr mühsam, aus der Schweiz heraus Roaming-Vereinbarungen zu treffen, die attraktiver sind.