Der Condé Nast Verlag ist eng verbunden mit Modefotografie auf höchstem Niveau. Sein Gründer, der US-Verleger Condé Montrose Nast (1873-1942), hat die Wirkungskraft dieser Gattung früh erkannt. Im Zürcher Museum Bellerive sind Bilder aus dessen Verlagsarchiv zu sehen.
Erstmals seit seiner Gründung 1909 hat der Condé Nast Verlag seine Archive in New York, Paris, London und Mailand geöffnet. Die Ausstellung «Zeitlos schön» im Museum Bellerive versammelt Bilder aus diesem Archiv der Modefotografie. Urheber sind Fotografen wie Edward Steichen, Man Ray, Georg Hoyningen-Huene, Erwin Blumfeld, Helmut Newton, Peter Lindbergh, Mario Testino oder Tim Walker.
Ist Modefotografie in erster Linie Kunst, oder aber Kommerz? Sie ist beides. Insbesondere aber spiegelt sie Zeitgeist, Sehnsüchte und Träume und hat so Eingang gefunden in Condé Nasts Zeitschriften wie «Vogue», «Glamour» oder «Vanity Fair». Diese Publikationen hätten – so das Museum Bellerive – «die Haute Couture erst zur Kunst erhoben».
150 Vintage-Prints
Modefotografie ist kommerziell – und innovativ. Wie kein anderes Segment der Fotografie habe sie permanent neue Bilder generiert, neue Bildsprachen entwickelt, eng verbunden mit technischen Neuerungen. Dabei rückte die Mode in den Hintergrund, während die visuelle Gestaltung und die Models wichtiger wurden. Das führt dazu, dass Modefotografie häufig auch auf den Kunstmarkt drängt.
Für «Zeitlos schön» hat die Kuratorin Nathalie Herschdorfer eine Essenz aus 100 Jahren Modefotografie zusammengestellt – von seltenen Fotografien der Anfänge bis hin zu zeitgenössischen Werken. Die Ausstellung umfasst 150 Vintage Prints, Abzüge die unmittelbar nach der Entstehung des Bildes entwickelt wurden. Zudem sind Magazine im Original zu sehen.