Der Zementhersteller Holcim präsentiert sich vor seiner Fusion mit dem französischen Konkurrenten Lafarge als solider Partner. Der Konzern hat im ersten Quartal des laufenden Jahres mehr Zement verkauft, das Sparprogramm weiter vorangetrieben und so operativ mehr verdient.
Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um 9,3 Prozent auf 295 Mio. Franken. Das Optimierungsprogramm «Holcim Leadership Journey» sei erneut der wesentliche Treiber der soliden betrieblichen Ergebnisse des Konzerns gewesen, schreibt Holcim in einer Medienmitteilung vom Montag. Im ersten Quartal 2014 habe das Programm insgesamt 237 Mio. Fr. zum Betriebsgewinn beigetragen, schreibt der Konzern.
Das Sparprogramm hatte in der Vergangenheit für Unmut gesorgt. An der letztjährigen Generalversammlung hatten zahlreiche Angestellte dagegen protestiert. Das Programm, im Rahmen dessen bereits 1000 Stellen abgebaut worden seien, setze die Arbeitnehmenden an allen europäischen Standorten massiv unter Druck, hiess es damals.
Mehr Zement verkauft
Neben dem Sparprogramm sorgten auch die gestiegenen Verkäufe für solide Ergebnisse. Der Zementabsatz stieg um 2,9 Prozent auf 33,0 Mio. Tonnen. Besonders in Europa war die Nachfrage gross, da das milde Wetter für eine rege Bautätigkeit sorgte. In Frankreich, Deutschland und Russland habe man die stärksten Zuwächse verzeichnet, schreibt Holcim.
Auch bei den sogenannten Zuschlagstoffen konnte Holcim die Verkäufe steigern. Von dem Gemisch aus Sand und Kies, welches das Gerüst von Beton bildet, konnte der Konzern 29,2 Mio. Tonnen und damit 2,2 Prozent mehr verkaufen. Der Absatz von Asphalt stieg um 23,3 Prozent auf 1,4 Mio. Tonnen.
Um 2,0 Prozent zurück gingen dagegen die Verkäufe von Transportbeton. Holcim begründet den Rückgang mit einer Restrukturierung des Segments im Jahr 2013. Zuwächse in mehreren europäischen Ländern hätten den daraus resultierenden Volumenrückgang nicht kompensieren können.
Nettoverkaufsertrag deutlich tiefer
Trotz der Volumensteigerungen und Preiserhöhungen in Nordamerika sank der Nettoverkaufsertrag um 5,4 Prozent auf 4,09 Mrd. Franken. Der Hauptgrund für den Rückgang seien negative Währungseffekte, schreibt Holcim. Auf vergleichbarer Basis wäre der Nettoverkaufsertrag um 7,8 Prozent gestiegen.
Aufgrund eines Sondereffekts ging auch der Konzerngewinn deutlich zurück. Dieser betrug noch 179 Mio. Fr. gegenüber 295 Mio. Fr. im Vorjahresquartal. Allerdings hatte im Vorjahresquartal der Verkauf eines Anteils von 25 Prozent an Cement Australia den Gewinn in die Höhe geschraubt. Wird dieser Effekt herausgerechnet, resultiert eine Steigerung des Konzerngewinns um 19,6 Prozent.
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Holcim die Erwartungen von Analysten beim Umsatz verfehlt, bei Betriebs- und Reingewinn jedoch erreicht.