Zementwerk Wildegg will Materialnachschub mittelfristig sichern

Der Materialnachschub für das Aargauer Zementwerk Wildegg soll mit zwei Erweiterungsprojekten gesichert werden. Kurzfristig will die Jura-Cement-Fabriken AG (JCF) den bestehenden Steinbruch in Auenstein erweitern. Mittelfristig soll in einem neuen Gebiet Material abgebaut werden.

Der Materialnachschub für das Aargauer Zementwerk Wildegg soll mit zwei Erweiterungsprojekten gesichert werden. Kurzfristig will die Jura-Cement-Fabriken AG (JCF) den bestehenden Steinbruch in Auenstein erweitern. Mittelfristig soll in einem neuen Gebiet Material abgebaut werden.

Die Diskussionen und die juristischen Auseinandersetzungen über das Anzapfen neuer Abbaureserven rund um das JCF-Zementwerk Wildegg dauern nun schon 17 Jahre. Bisher waren vier mögliche neue Abbaugebiete im kantonalen Richtplan auf der Stufe Vororientierung eingetragen.

Nur noch zwei statt vier Standorte

Die JCF will nun zwei dieser vier Projekte nicht weiterverfolgen. Es handelt sich um die Standorte «Hard» in der Gemeinde Thalheim und «Homberg» auf den Gemeindegebieten von Effingen und Bözberg.

Dafür sollen die Standorte «Grund» in Schinznach-Dorf und «Bäumer» auf dem Gebiet der Gemeinden Auenstein, Oberflachs und Veltheim verstärkt in Betracht gezogen werden.

Ziel ist es, dass die Bewilligung für den Materialabbau bis 2035 vorliegt. Ein neuer Steinbruch würde dem Zementwerk Wildegg für weitere 25 bis 30 Jahre Material sichern.

In Wildegg werden derzeit pro Jahr 440’000 Kubikmeter Kalkstein und Mergel zu Zement verarbeitet. Dies entspricht 18 Prozent der Schweizer Zementproduktion.

Keine Probebohrungen nötig

Wie Vertreter der JCF und des Kantons Aargau am Donnerstag vor den Medien sagten, soll auf die bisher geplanten Probebohrungen verzichtet werden. Neue Untersuchungen hätten gezeigt, dass in den vorgesehenen neuen Abbaugebieten genügend Kalkstein und Mergel vorhanden sei.

Mit dem Wegfall der Probebohrungen kann sich der Kanton Aargau aus seiner aktiven Rolle als Gesuchsteller solcher Bohrungen zurückziehen. Die JCF hätte von sich aus keine Gesuche stellen können.

Abbaugebiet vergrössern

Weil die Reserven im derzeit betriebenen JCF-Steinbruch «Jakobsberg-Egg» in Auenstein noch rund acht bis zehn Jahre ausreichen, sucht JCF auch nach einer kurzfristigen Lösung für den Materialnachschub.

Vorgesehen ist, dass das bestehende Abbaugebiet an den Rändern ausgeweitet und bei der Sohle abgesenkt wird. Die JCF AG hofft, dass die Richtplan-, Nutzungsplan- und Baubewilligungsverfahren bis 2019 abgewickelt sind.

Nummer zwei in der Schweiz

Die Jura-Cement-Fabriken AG beschäftigt in Wildegg 230 Mitarbeitende. Sie ist eine Tochtergesellschaft des Baustoffkonzerns Jura Materials mit 600 Mitarbeitenden an 40 Standorten.

Jura Materials wiederum ist eine Tochtergesellschaft des irischen Baukonzerns Cement Roadstone Holding (CRH) mit weltweit 100’000 Mitarbeitenden.

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