„Vom Japonismus zu Zen. Paul Klee und der Ferne Osten“: So heisst eine neue Ausstellung, welche das Zentrum Paul Klee in Bern (ZPK) am (morgigen) Freitagabend eröffnet. Sie zeigt, wie sich der weltberühmte Berner Künstler von Japan inspirieren liess und umgekehrt japanische Kunst inspirierte.
Paul Klee begann seine künstlerische Karriere zu einer Zeit, als die jungen Künstler in Deutschland allmählich auf japanische Quellen aufmerksam wurden, heisst es in einer Mitteilung des ZPK. Auch Klee, der damals zeitweise in München und Berlin lebte, schuf zwischen 1900 und 1908 einige Werke unter dem Einfluss japanischer Farbholzschnitte.
Zwischen 1910 und 1914 beschäftigte sich Klee mit ostasiatischer Tuschmalerei und bezog sich in Aquarellen dieser Jahre auf Motive aus dem fernen Osten. Ende 1933 setzte sich der zu dieser Zeit 54-Jährige mit dem Zen-Buddhismus auseinander.
Umgekehrt ist Klee in Japan so präsent wie kaum ein anderer westlicher Künstler, so das ZPK. Das breite Publikum fühlt sich von seiner Ästhetik in reduziertem Stil angesprochen, Künstler wurden auch von seiner künstlerischen Haltung und seinem Denken inspiriert.
So ist etwa in der Ausstellung eine Installation von Leiko Ikemura zu sehen, die einen zeichnerischen, malerischen und dichterischen Dialog mit Paul Klee führt. Gezeigt werden auch Comic-Arbeiten von Kazuya Takahashi, der 1998 ein Werk mit dem Namen „Kure na hito“ (Klee’scher Mensch) schuf.
Diese Klee-Rezeption im heutigen Japan ist der Schwerpunkt der neuen Ausstellung. Konzipiert haben sie eine Kunsthistorikerin und ein Kunsthistoriker aus Japan: Marie Kakinuma von der Universität Zürich und Osamu Okuda vom Team des ZPK. Sie dauert bis zum 12. Mai 2013.