Die Neuauflage des Champions-League-Finals von 1998 zwischen Juventus Turin und Real Madrid wird Anfang Juni für einige der Teilnehmer besonders speziell sein.
Beim Gedanken an den Final zwischen Real Madrid und Juventus Turin wurde Zinédine Zidane plötzlich sentimental: «Klar ist das etwas Besonderes für mich. Im Herzen bleibe ich ja immer Juventino», sagte der Real-Coach und frühere Juve-Profi einem italienischen Journalisten mit wehmütigem Blick. Kurz zuvor war sein Team bei Stadtrivale Atletico trotz einer 1:2-Niederlage mit einem Gesamtskore von 4:2 ins Champions-League-Endspiel vom 3. Juni in Cardiff eingezogen.
Für Zidane wird die Partie ein Wiedersehen mit einer alten Liebe. Der 44 Jahre alte Franzose schwelgte am Mittwochabend in Erinnerungen: «In Turin habe ich fünf Jahre verbracht, dort bin ich zum Mann geworden.» Zwischen 1996 und 2001 hatte «Zizou» mit Juve unter anderem zwei Mal die italienische Meisterschaft gewonnen, bevor er zu Real wechselte. In beiden Champions-League-Finals mit der «Alten Dame» zog er aber den Kürzeren. In Amsterdam verloren die Italiener 1998 gegen … Real Madrid (0:1). Ein Jahr zuvor waren die Turiner gegen Borussia Dortmund als Verlierer vom Feld gegangen (1:3).
Der diesjährige Final in Wales wird ein Spiel der Superlative und der Emotionen – nicht nur wegen Zidane. Der bei Real ausgebildete Stürmer Alvaro Morata spielte vor seiner Rückkehr nach Madrid zwischen 2014 und 2016 ebenfalls in Turin. Mit dem italienischen Serienmeister schoss er im Halbfinal 2015 die «Königlichen» mit zwei Toren aus der Champions League.
Der Waliser Gareth Bale, der den Halbfinal verletzt verpasst hat, freut sich unterdessen auf seinen «Heim-Final». Doch der grosse Traum könnte für den 27-Jährigen zum grossen Frust werden. Sein Ersatzmann Isco glänzte gegen Atletico so sehr, dass er nach Einschätzung spanischer Medien nicht aus Reals Startformation genommen werden kann.
Die Madrider Sportzeitung «AS» feierte den Mittelfeldspieler und Schützen des wichtigen Auswärtstors, der diese Saison in der Königsklasse kaum eingesetzt worden war, als «weissen Magier». «Es wurde zwischenzeitlich noch mal eng, aber so schmeckt es noch besser», meinte der 24-Jährige. Im letzten Europacupspiel im Estadio Vicente Calderon sicherte Isco Real Madrid mit seinem Tor auch noch die Einstellung eines Rekords, den Bayern München seit dem Frühjahr 2014 alleine hielt: In nunmehr 61 Pflichtspielen de suite haben die Madrilenen immer mindestens einen Treffer geschossen.