ZKB will sich von rund 9000 Kleinkunden trennen

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) will sich von tausenden Kleinkunden im Ausland trennen. Insgesamt trifft der Plan der Staatsbank, bis Mitte 2015 in allen Märkten steuerkonform zu sein, rund 9000 Kunden. Für Auslandschweizer sollen Ausnahmen möglich sein.

Die ZKB (im Bild CEO Martin Scholl) weist Kleinkunden die Tür (Bild: sda)

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) will sich von tausenden Kleinkunden im Ausland trennen. Insgesamt trifft der Plan der Staatsbank, bis Mitte 2015 in allen Märkten steuerkonform zu sein, rund 9000 Kunden. Für Auslandschweizer sollen Ausnahmen möglich sein.

Die ZKB hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr damit begonnen, die Verbindungen zu diesen Kunden zu trennen. In erster Linie sind es laut ZKB so genannte Retailkunden. Die Betroffenen befinden sich in mehr als 100 Ländern, wie ZKB-Privatbankchef Christoph Weber am Freitag vor den Medien in Zürich sagte.

Bei Auslandschweizern soll die Trennung weniger konsequent gehandhabt werden: Für sie gelten Ausnahmeregelungen, wenn sie ihre Vermögen und Einkünfte einwandfrei versteuern.

Die ZKB will eine primär im Kanton Zürich verankerte Bank bleiben, strebt aber auch nach grösseren Erträgen mit vermögenden Privatkunden im Ausland. Dabei interessiert die Bank primär Europa. Vom US-Geschäft, das von der Schweiz aus betrieben wurde, hat sich die Bank 2012 verabschiedet.

Die Privatbanksparte verwaltet mit 41 Mrd. Fr. rund ein Fünftel aller der Bank anvertrauten Kundenvermögen.

7,2 Prozent mehr Gewinn

Wie die ZKB am Freitag bekannt gab, schrieb sie im vergangenen Jahr einen Gewinn von 797 Mio. Franken. Das sind 7,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die tief in den US-Steuerstreit verwickelte Staatsbank tätigte Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste von 210 Mio. Franken.

Der Bestand an Wertberichtigungen und Rückstellungen habe sich um 72 Mio. auf 688 Mio. Fr. erhöht. Welchen Anteil für das US-Verfahren bereitgestellt wurden, geht aus der Medienmitteilung nicht hervor. Ihre Risiken beurteile die ZKB laufend, hiess es. «Das gilt auch für die Risiken in Bezug auf die Untersuchung des Department of Justice (DoJ) im US-Steuerstreit.»

Die ZKB gehört zu dem guten Dutzend an Schweizer Banken in der Kategorie 1 des US-Programmes, gegen die ein Strafverfahren wegen mutmasslicher Beihilfe zu Steuerdelikten läuft.

Im operativen Geschäft litt die ZKB unter dem rückläufigen Zinserfolg (-3,2 Prozent). Der Handelserfolg fiel gar um 10,1 Prozent.

Dafür hätten die Bemühungen zum Ausbau des Anlagegeschäfts Früchte getragen, schreibt die Bank. Die Erträge im Wertschriften- und Anlagegeschäft konnten um fast 5 Prozent gesteigert werden. Mit 551 Mio. Fr. (+2,8 Prozent) erreichte das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft einen neuen Höchststand.

Die Gewinnzahlen sind von diversen Sondereffekten geprägt. So hatte die Sanierung der Pensionskasse im Vorjahr 150 Mio. Fr. gekostet. Demgegenüber profitierte die ZKB 2013 von Sondererträgen aus dem Verkauf der Beteiligung am Telekomzulieferer Ascom und von Liegenschaften.

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