Zögern bei Hungerkatastrophe kostet tausende Menschenleben

Die zaghafte Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf die verheerende Dürre in Ostafrika in den vergangenen zwei Jahren hat gemäss einer Studie tausende Menschenleben gekostet.

Ein Mädchen vor einem Flüchtlingslager vor Mogadischu (Archiv) (Bild: sda)

Die zaghafte Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf die verheerende Dürre in Ostafrika in den vergangenen zwei Jahren hat gemäss einer Studie tausende Menschenleben gekostet.

Es habe sechs Monate gedauert, bevor Hilfsorganisationen die Krise in Somalia, Kenia und Äthiopien ernst nahmen, heisst es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der britischen Hilfsorganisationen „Oxfam“ und „Save the Children“.

Zehntausende Tote in wenigen Monaten

Nach Schätzungen der britischen Regierung starben in der Zeit von April bis August 2011 zwischen 50’000 und 100’000 Menschen an den Folgen der Dürre. Erste Warnungen über eine mögliche Katastrophe hatte es bereits im Juli 2010 gegeben.

„Wir sind alle für diese gefährliche Verzögerung verantwortlich“, sagte Oxfam-Chefin Barbara Stocking. Nun müsse man Lehren aus der späten Reaktion ziehen.

„Wir wissen alle, dass eine schnelle Reaktion Leben rettet,“ sagte sie: „Aber wegen der kollektiven Risikoscheu zögerten Hilfsorganisationen damit, Geld auszugeben, bevor sie sicher waren, dass es wirklich eine Krise gibt.“

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