Die ZSC Lions starten optimal in die Playoff-Finalserie gegen Davos. Der Qualifikationssieger gewinnt im ausverkauften Hallenstadion diskussionslos 3:0.
Zum Auftakt des Playoff-Klassikers demonstrierten die Lions ihr meisterliches Timing. Sie setzten ihren seit dem 1:2-Zwischenstand gegen Genève-Servette eingeleiteten Steigerungslauf mit dem vierten Erfolg in Serie fort.
Als Reto Schäppi unmittelbar vor der zweiten Pause einen Pass Trachslers unhaltbar abfälschte und auf 2:0 erhöhte, war der perfekte Start abzusehen. Im letzten Drittel blieb eine Reaktion des Herausforderers aus. Die Lions setzten gar zum Kürlauf an, derweil vor allem die jüngeren Bündner wie Paschoud Defizite offenbarten – wie beim 50-m-Solo Ryan Kellers vor dem 3:0.
Der 30-fache Meister Davos stiess im ersten Vergleich mit den Zürchern an seine Grenzen. Von den letzten zehn Spielen gegen den ZSC endeten neun mit einem negativen Ergebnis.
Die Intensität war schon im ersten Drittel atemberaubend hoch, die Unterhaltung ebenso. Beidseits standen die kreativen Elemente im Vordergrund. Aber in der Defensive begingen die Finalisten mit den derzeit deutlich besten NLA-Keepern zunächst kaum einen Fehler.
Den ersten Vorteil verschafften sich die Lions erst, als der HCD für ein paar Sekundenbruchteile zögerte. Robert Nilsson kontrollierte die Scheibe perfekt und passte im exakt richtigen Moment – Shannon, der zweitbeste Skorer der Zürcher, fand auf dem Weg zum 1:0 (27.) überraschend viel Zeit und Raum vor.
Mit seinem Treffer löste der Kanadier im ausverkauften Hallenstadion nicht nur euphorischen Applaus aus, sondern auch einen minutenlangen ZSC-Ansturm in Orkanstärke. Bastl vergab die Chance zum früheren 2:0, der abermals brillante 18-jährige Hockey-Künstler Malgin stellte die Bündner zeitweise vor kaum lösbare Probleme.
Nach knapp achtwöchiger Verletzungspause (Schulter) kehrte HCD-Ikone Reto von Arx ins Team zurück. Arno Del Curto setzte im ersten Akt des finalen Showdowns sogar von der ersten Sekunde an auf seinen einst engsten Vertrauten. Obschon die legendäre Nummer 83 überraschend viel Eiszeit zugestanden bekam, blieben die Inputs seiner besten Tage (noch) aus.
ZSC Lions – Davos 3:0 (0:0, 2:0, 1:0)
11’200 Zuschauer (ausverkauft). – SR Eichmann/Stricker, Fluri/Tscherrig. – Tore: 27. Shannon (Nilsson) 1:0. 39. Schäppi (Trachsler) 2:0. 51. Keller 3:0 (Nilsson, Geering) 3:0. – Strafen: je 3mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Wick; Paulsson.
ZSC Lions: Flüeler; Geering, Tallinder; Blindenbacher, Siegenthaler; Smith, Seger; Stoffel; Künzle, Trachsler, Schäppi; Keller, Shannon, Nilsson; Bärtschi, Cunti, Wick; Baltisberger, Malgin, Bastl; Neuenschwander.
Davos: Genoni; Du Bois, Guerra; Heldner, Forster; Schneeberger, Paschoud; Ambühl, Reto von Arx, Dino Wieser; Marc Wieser, Lindgren, Paulsson; Sciaroni, Walser, Axelsson; Simion, Corvi, Jörg; Hofmann.
Bemerkungen: ZSC ohne Fritsche, Schnyder (beide verletzt), Bergeron, Schlegel, Boltshauser, Tabacek, Senteler (alle überzählig), HCD ohne Koistinen (verletzt), Redenbach, Aeschlimann, Jung, Camperchioli (alle überzählig). 27. Timeout von Davos. 33. abgefälschter Schuss von Du Bois touchiert die Latte.