Die ZSC Lions schreiben in ihrem vierten Spiel innerhalb von sechs Tagen ein Kapitel Eishockey-Geschichte: Im Heimspiel gegen Zug liegen sie nach 14 Minuten 0:4 zurück, siegen aber noch mit 6:4.
Zürichs Matchwinner war Roman Wick: Mit dem ersten Goal nach 24 Minuten leitete er den nicht mehr erwarteten Umschwung ein. Nach 30 Minuten, bloss 27 Sekunden nach dem 2:4 (durch Mark Bastl), legte er Patrik Bärschi den Anschlusstreffer zum 3:4 auf. Und in der 53. Minute gelang Wick nach einem Abpraller auch noch das Siegtor zum 5:4. Zum 6:4 ins leere Tor liess sich Wick nochmals einen Assist gutschreiben. Der Nationalstürmer skorte in den ersten vier Spielen der neuen Saison bereits neun Punkte.
Eine Hauptrolle spielte auch Mike Künzle, der das 2:4 vorbereitete und den 4:4-Ausgleich selber erzielte. Künzle profitierte von einem Scheibenverlust in der Vorwärtsbewegung des Zuger Flügels Fabrice Herzog; anschliessend konnte er solo auf den Zuger Goalie Tobias Stephan losziehen. Dieser Fehler lancierte das Zürcher Schlussfurioso: Vorher hatte sich der EVZ recht erfolgreich darum bemüht, nach dem chaotischen Auftakt (0:0 – 0:4 – 3:4) endlich Ordnung in die Partie zu bringen. Sechs Minuten nach dem Ausgleich gingen die Lions erstmals in Führung.
Mit dem Sieg nach einem Viertorerückstand egalisierten die ZSC Lions einen NLA-Rekord: Nach einem Fünftorerückstand holte seit Einführung der Playoffs (1985) noch niemand einen Punkt; die Zürcher holten als erst fünftes Team nach Lugano (2x), Ambri-Piotta, Zug (2x) und Bern einen derartigen Rückstand noch erfolgreich auf. Zuletzt war das vor drei Jahren dem HC Lugano gegen Ambri-Piotta (5:4 nach Penaltyschiessen nach einem 0:4-Rückstand) gelungen.
ZSC Lions – Zug 6:4 (0:4, 3:0, 3:0)
7834 Zuschauer. – SR Koch/Wiegand, Abegglen/Fluri. – Tore: 5. Bouchard (Earl) 0:1. 8. Earl (Bouchard, Tim Ramholt) 0:2. 14. (13:30) Sondell (Martschini, Suri) 0:3. 14. (13:57) Bouchard (Björn Christen, Earl) 0:4. 24. Wick (Geering, Flüeler) 1:4. 30. (29:59) Bastl (Künzle, Trachsler) 2:4. 31. (30:26) Patrik Bärtschi (Wick) 3:4. 47. Künzle (Trachsler) 4:4. 53. Wick (Seger) 5:4. 60. (59:48) Patrik Bärtschi (Cunti, Wick) 6:4 (ins leere Tor). – Strafen: je 3mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Cunti; Lammer.
ZSC Lions: Flüeler (13:30 – 20:00 Leimbacher); Siegenthaler, Daniel Schnyder; Seger, Smith; Stoffel, Bergeron; Blindenbacher, Geering; Sandro Zangger, Senteler, Jan Neuenschwander; Dan Fritsche, Cunti, Wick; Patrik Bärtschi, Trachsler, Bastl; Künzle, Shannon, Schäppi.
Zug: Tobias Stephan; Calle Andersson, Sondell; Tim Ramholt, Grossmann; Simon Lüthi, Alatalo; Erni, Yannick Blaser; Martschini, Holden, Suri; Björn Christen, Earl, Bouchard; Herzog, Fabian Sutter, Bertaggia; Lammer, Diem, Fabian Schnyder.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Ryan Keller, Nilsson (beide verletzt) und Baltisberger (Rookie-Camp Edmonton Oilers), Zug ohne Morant und Bürgler (beide verletzt). – Lattenschuss Cunti (28.). – Timeout Zug (31.).