Zürcher Betreibungsbeamte wollen Versteigerungen von gepfändeten Waren künftig auf einer Internetplattform durchführen. So sollen Gegenstände aus Schuldner-Haushalten einem grösseren Kundenkreis und zu besseren Preisen verkauft werden.
Versteigerungen von gepfändeten Haushaltsgegenständen und Wertsachen bringen heute nicht mehr viel ein. Unterhaltungselektronik und Haushaltsgegenstände sind viel weniger wert als früher, Autos sind häufig geleast und teuren Schmuck suchen die Beamten oft vergeblich.
Doch auch die Zahl der Schnäppchenjäger in den Gantlokalen nahm in den vergangenen Jahren ab. Die Leute versuchen ihr Glück heute lieber auf Auktionsplattformen wie eBay, Ricardo oder OLX(ehemals Ricardolino).
Das Betreibungsamt im Zürcher Kreis 5 will nun deshalb ihre Verkaufstaktik modernisieren und selber eine solche Plattform ins Leben rufen. Der Leiter des Betreibungsamtes, Thomas Zeller, bestätigte am Mittwoch eine entsprechende Meldung von «20Minuten».
Noch fehlt die Genehmigung
Noch fehle jedoch die Genehmigung des Zürcher Obergerichtes und des Bundesamtes für Justiz. Wann das Projekt startet, ist deshalb noch nicht klar. Ziel sei es, mit den gepfändeten Waren wieder mehr Geld einzunehmen und dem Schuldner so zu helfen, seine Finanzen zu sanieren.
Die Waren selber auf eBay, Ricardo oder OLX zu laden, kommt für Zeller aber nicht in Frage. Grund sind die Allgemeinen Geschäftsbedingungen dieser Unternehmen, die für einen staatlichen Anbieter juristisch heikel sind. Man müsse deshalb eine eigene Lösung finden.