Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) übernimmt den von allen Kantonalbanken getragenen Anlagefonds- und Vorsorgedienstleister Swisscanto. Sie zahlt dafür einen festen Kaufpreis von 360,3 Mio. Fr. und leistet in den Jahren 2016 bis 2018 weitere erfolgsabhängige Zahlungen.
Die 1993 gemeinsam von den Schweizer Kantonalbanken gegründete Swisscanto werde rückwirkend per 1. Juli 2014 an die ZKB übergehen, teilte die grösste Kantonalbank am Donnerstag mit. Die Kantonalbanken hätten entschieden, sämtliche Aktien an die ZKB zu verkaufen. Diverse Kantonalbanken meldeten sogleich, ihre Anteile veräussert zu haben.
Die Vereinfachung der Eigentümerstruktur solle dem bisherigen Gemeinschaftswerk eine neue Perspektive in einem zunehmend wettbewerbsintensiven und herausfordernden Marktumfeld verleihen, erklärte die ZKB im Communiqué. Sie lud zudem zu einer kurzfristig anberaumten Medienkonferenz ein.
Die Transaktion werde voraussichtlich nach Vorliegen aller Bewilligungen der in- und ausländischen Behörden im 1. Quartal 2015 abgeschlossen.
Bedeutende Fondsgesellschaft
Swisscanto entwickelt und vertreibt verschiedene Anlage- und Vorsorgeprodukte. Darüber hinaus verwaltet und berät sie Pensionskassen und hält Vermögensverwaltungsmandate für institutionelle Anleger.
Die Fondsgesellschaft, die sich vollständig in Besitz der heute 24 Kantonalbanken befand, verwaltet insgesamt 121 Anlagefonds mit einem Gesamtvermögen von 42,1 Milliarden Franken, womit sie im Schweizer Anlagefondsgeschäft gemäss eigenen Angaben die Nummer vier ist.
Swisscanto beschäftigt aktuell rund 400 Mitarbeitende an acht Standorten. Neben den Schweizer Standorten Zürich, Bern, Basel und Pully hat Swisscanto auch Filialen in London, Frankfurt am Main und Luxemburg.