Sich schön zu machen, war schon immer ein Bedürfnis der Menschen. Und auch Körperpflege ist von altersher gebräuchlich. Das Kulturama in Zürich präsentiert viel Wissenswertes zum Thema Hygiene und Schönheit in 6000 Jahren.
Romantisches Dasein im beschaulichen Pfahlbauerdorf – nichts als Fantasie in Schulbüchern und Romanen. In den Pfahlbausiedlungen muss es gestunken haben, die Menschen wurden von Krankheiten heimgesucht, vom Wert der Reinlichkeit wussten sie noch nicht viel.
Ausgrabungen in Siedlungen aus der Zeit zwischen 3900 und 800 vor Christus haben beispielsweise Scherben von Kochtöpfen zutage gefördert, an denen noch Speiseresten klebten. Tierknochen und andere Abfälle schmissen die Leute einfach unter die Häuser. In feuchten Bodenschichten haben sich Kotreste von Menschen und Tieren bis heute erhalten.
Und dennoch: In all dem Dreck und Gestank wollten die Menschen schön sein. Sie hängten sich Ketten um den Hals. Sie bohrten Löchlein in Muschelschalen, hübsche Steine, Zähne und Knöchelchen und fädelten sie auf Schnüre. Manche waren gar im Besitz von Glasperlen.
Altrömische Kopfläuse
Römische Bäder zeugen davon, dass die Alten Römer Wert legten auf Körperpflege. Dies war auch nötig: Im thurgauischen Eschenz kamen bei archäologischen Grabungen unter anderem hölzerne Haarkämme zum Vorschein. Zwischen den feinen Zinken fanden sich Reste von Kopfläusen.
Die Kulturama-Ausstellung umfasst zahlreiche archäologische Fundstücke, kulturhistorische Raritäten und spannende Geschichten zum Thema Hygiene und Schönheit von -3900 bis +2012, wie es in einer Mitteilung zur Ausstellung heisst.
Es gibt Gelegenheit, sich mit den eigenen Vorstellungen von Hygiene und Sauberkeit auseinanderzusetzen. Besucherinnen und Besucher können an Duftbausteinen eines modernen Parfums schnuppern und entdecken, wie Napoleon Bonaparte roch.