Zürcher Kunstpreis 2017 geht an Regisseur Christoph Marthaler

Grosse Ehre für Christoph Marthaler: Die Stadt Zürich hat dem Theaterregisseur den mit 50’000 Franken dotierten Kunstpreis 2017 verliehen.

Christoph Marthaler ist bereits mehrfach für sein Schaffen ausgezeichnet worden - etwa im Jahr 2011 mit dem Hans-Reinhart-Ring (Archivbild). (Bild: sda)

Grosse Ehre für Christoph Marthaler: Die Stadt Zürich hat dem Theaterregisseur den mit 50’000 Franken dotierten Kunstpreis 2017 verliehen.

Er habe dem Sprechtheater mit seinen komponierten Inszenierungen einen immensen Anstoss gegeben und stilbildend gewirkt, teilte der Zürcher Stadtrat am Donnerstag mit.

Marthaler sei einer der bedeutendsten Theaterregisseure unserer Zeit und künstlerisch ein Kind der Stadt Zürich, heisst es weiter. Hier hätten sich die verschiedenen Seiten des heute 65-Jährigen über Jahre zu einem Ganzen gefügt.

Die Produktionen des ehemaligen Intendanten des Schauspielhauses Zürich, das während seiner Zeit zweimal zum «Theater des Jahres» gewählt wurde, würden in der ganzen Welt gefeiert und gewürdigt.

Seine Kunst sei eine Kategorie für sich: unverwechselbar poetisch, originär, subversiv, melancholisch und komisch. Für den Stadtrat ist daher klar: «Es wird immer ein Theater vor Christoph Marthaler und eines seit Marthaler geben.» Die Übergabe findet an einer späteren Feier statt.

Marthaler war nach Engagements in Basel und Hamburg im Jahr 2000 künstlerischer Direktor des Zürcher Schauspielhauses geworden, das er 2004 nach Streitigkeiten mit dem Verwaltungsrat wieder verliess. Seither arbeitet er als freier Regisseur.

Marthaler wurde mehrfach für sein Schaffen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kulturpreis des Kantons Zürich, dem Hans-Reinhart-Ring, dem Nestroy-Theaterpreis sowie dem Goldenen Löwen der Biennale in Venedig für sein Lebenswerk.

Stefan Zweifel erhält Auszeichnung

Ausserdem erhält Stefan Zweifel vom Stadtrat die mit 20’000 Franken dotierte Auszeichnung der Stadt Zürich für besondere kulturelle Verdienste.

Der Herausgeber, Übersetzer, Ausstellungsmacher, Journalist, Moderator und Improvisator zeichne sich durch viele Eigenschaften aus, die von einem Kulturvermittler im Idealfall erwartet würden: Mut, Beharrlichkeit, Originalität und die Fähigkeit zur Begeisterung. «Was immer er tut, er tut es exzellent.»

Zweifel, der von 2007 bis 2014 Teilnehmer der Sendung «Literaturclub» im Schweizer Fernsehen SRF war, hat unter anderem im Februar 2016 zusammen mit Juri Steiner die Ausstellung «Dada Universal» im Zürcher Landesmuseum als Fortsetzung der Ausstellung «1900-1914: Expedition ins Glück» eröffnet. Zudem lädt er seit 2016 in der Reihe «Literatur Hoch Zwei» ins Miller’s Studio ein.

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