Zürcher Museum Mühlerama spürt giftigem Essen nach

Das Zürcher Museum Mühlerama spürt in einer neuen Ausstellung tückischem und unheimlichem Gift im Essen nach und zwar an vier „Tatorten“: In der Natur, in der Küche, in der Mühle und in der Bibliothek.

Vogelbeeren: giftig oder nicht? (Archiv) (Bild: sda)

Das Zürcher Museum Mühlerama spürt in einer neuen Ausstellung tückischem und unheimlichem Gift im Essen nach und zwar an vier „Tatorten“: In der Natur, in der Küche, in der Mühle und in der Bibliothek.

Organisiert werden auch Führungen und Workshops. Die Ausstellung „Gift – essen kann gefährlich sein“ dauert bis Ende Januar 2013.

Heute braucht man sich kaum mehr vor einer akuten Vergiftung zu fürchten, da die Lebensmittelproduktion strengen Kontrollen unterworfen ist und zu Hause Kühlschränke und Tiefkühltruhen dafür sorgen, dass nichts verdirbt. In früheren Zeiten waren dagegen Vergiftungen keine Seltenheit und Angst davor berechtigt.

In Garten, Feld, Wald und Wiesen sind wir von teilweise stark giftigen Pflanzen und Pilzen umgeben. Viele der Essbaren haben giftige Doppelgänger. In der Ausstellung kann das Publikum beispielsweise testen, ob es den Unterschied zwischen Bärlauch und Herbstzeitlosen erkennt.

Die Ausstellung geht auch der Frage nach, ob Vogelbeeren giftig sind und was passiert, wenn man den Perl- mit dem Pantherpilz verwechselt.

Das Haltbarmachen in früheren Jahrzehnten

Zu den Gefahren, die in der Küche lauern, gehören Schimmelpilze und Bakterien, die sich auf Esswaren ausbreiten und schwere Vergiftungen verursachen können. Die Ausstellung zeigt, wie Gemüse, Früchte und Fleisch möglichst lange haltbar gemacht werden können. Zu entdecken gibt es alte Geräte zum Einmachen, Dörren, Salzen und Sterilisieren.

Bei einer Hörstation erzählt eine 80-jährige Hausfrau vom Lande über Kochen und Haltbarmachen in früheren Jahrzehnten. Wie die perfekte Hausfrau um 1900 ihre Familie vor Vergiftungen, Schmutz und Krankheiten bewahrte, entnimmt man einem Haushaltsratgeber für „fleissige Hausmütterchen“.

Revolutionär war die Erfindung der Konservendose und des Sterilisierungsverfahrens im 19. Jahrhundert. Doch auch Konserven bergen Gefahren. Wer nämlich den Inhalt einer Konserve mit geblähtem Deckel isst, muss mit einer schwersten Lebensmittelvergiftung rechnen, dem Botulismus, erfährt man in der Ausstellung.

Thematisiert werden auch die Sorgen über langfristige gesundheitliche Schäden durch Lebensmittel. So geht es um die Frage, wie gefährlich Glutamat, künstliche Süssstoffe, Pestizide und Umweltgifte wirklich sind.

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