Auf weit über eine Million Franken beläuft sich der Sachschaden, den Vandalen am Freitagabend in den Zürcher Stadtkreisen 3 und 4 angerichtet haben. Die vier Verhafteten sind mittlerweile wieder auf freiem Fuss.
Seit Freitagabend gingen laufend Anzeigen wegen Sachbeschädigungen ein, schreibt die Polizei. Wie Stadtpolizeisprecher Marco Cortesi auf Anfrage sagte, dürften diese Meldungen noch die ganze Woche weitergehen.
Der laut Polizei «offenbar gut organisierte gewalttätige Mob» plünderte unter anderem ein Juweliergeschäft. Die Randalierenden steckten Schmuck im Wert von mehr als 100’000 Franken ein. Sie schlugen wahllos Scheiben ein, zündeten Container und Autos an und griffen die Polizeikräfte an. Laut VBZ beschädigten sie zudem neun Ticketautomaten.
Alle Verhafteten wieder frei
Noch ist laut Mitteilung unklar, ob die sieben verletzten Polizistinnen und Polizisten mit bleibenden Augen- oder Gehörschäden zu rechnen haben. Dies abschliessend zu sagen, sei erst in einigen Wochen möglich.
Vier Personen zwischen 20 und 36 Jahren waren am Freitagabend verhaftet worden. Am Montagnachmittag waren alle wieder auf freiem Fuss.
Gegen einen hat die Polizei Strafbefehl wegen Landfriedensbruchs erlassen, gegen zwei sind die Ermittlungsverfahren noch im Gang. Weil ihnen aber keine konkrete Straftat zugeordnet werden kann, wurde er entlassen. Für weitere Ermittlungen hofft die Polizei auf Fotos oder Videos von Augenzeugen.
Thema im Kantonsrat
Der Saubannerzug gab auch im Kantonsparlament zu reden. Die Fraktionen von rechts bis links verurteilten die Ausschreitungen. Kritisiert wurde aber auch die geringe Zahl von Festnahmen.
Der Kantonsrat kam gar auf einen schon letzte Woche gefassten Budgetentscheid zu Personalkosten bei der Kantonspolizei zurück. Nach eingehender Diskussion wurde aber erneut eine Kürzung beschlossen.
Der Gewerbeverband der Stadt Zürich (GVZ) beklagte sich in einem Communiqué, das Gewerbe stehe «zum wiederholten Mal vor einem Scherbenhaufen». Der GVZ forderte «konsequenten Polizeischutz für KMUs im Kreis 4» und die beharrliche Verfolgung und Bestrafung von Vandalen.