Zug gleicht Halbfinalserie gegen Bern aus

Im vierten Spiel der Halbfinalserie zwischen Zug und Bern gibt es den vierten Heimsieg. Mit dem 5:2-Triumph vor eigenem Publikum gleichen die Zuger die Best-of-7-Serie auf 2:2 aus.

Jubel des Zuger Doppeltorschützen Reto Suri (Bild: Si)

Im vierten Spiel der Halbfinalserie zwischen Zug und Bern gibt es den vierten Heimsieg. Mit dem 5:2-Triumph vor eigenem Publikum gleichen die Zuger die Best-of-7-Serie auf 2:2 aus.

Zug machte drei Tage nach der zweiten Overtime-Niederlage vieles richtig. Es begann nach dem Tiefschlag vom letzten Samstag druckvoll, hielt Bern in der ersten Viertelstunde weitgehend vom eigenen Tor fern – und vor allem führten die Innerschweizer nach gut zwölf Minuten bereits 2:0. Eine Doublette von Reto Suri brachte Zug zum dritten Mal im vierten Spiel in Front, wobei der beste Torschütze der NLA-Playoffs zweimal auf nahezu identische Weise traf. Er schlenzte die Scheibe jeweils in die hohe Fanghand-Ecke von Berns Goalie Marco Bührer. Einmal bei nummerischem Gleichstand, einmal, nach nur fünf Sekunden, im Powerplay (50. Zuger Saisontor in Überzahl). Weil dies innerhalb von 166 Sekunden (9./12.) passierte, hatte Zug die Vorteile nach dem rasch auf seiner Seite.

Die Partie stand eigentlich nur einmal auf der Kippe. Mit dem sechsten Playoff-Tor von Martin Plüss, der gegen drei Zuger Spieler zum Abschluss aus der Drehung kam und das 1:2 erzielte, fand der SCB zumindest für einige Minuten ins Spiel. Ansonsten enttäuschte der Zweite der Qualifikation in praktisch jeder Hinsicht. Bern zeigte in der zum siebten Mal ausverkauften Bossard Arena einen teils erschreckend blutleeren Auftritt. Eine Reaktion kam erst nach dem dritten Gegentreffer durch Fabian Sutter (47.), als der EVZ im sechstes Powerplay zum zweiten Mal erfolgreich war. Ryan Gardners Anschlusstor brachte so etwas wie Spannung zurück. 93 Sekunden später stellte erneut Sutter den alten Vorsprung wieder her.

«Wenn wir am Donnerstag nochmals so auftreten, können wir uns wohl vorzeitig in die Ferien verabschieden», sagte Pascal Berger. Der Flügelstürmer der dritten Linie bemängelte den Auftritt seines Teams zurecht praktisch durchs Band. Angefangen von den unzähligen Abspielfehlern, der misslungenen Angriffsauslösung bis zur Chancenverwertung: Bern trat, auch wenn das Resultat am letzten Donnerstag heftiger ausgefallen war, schwächer auf als beim 2:8. Auf die Frage, ob er denn irgendetwas Positives an der Leistung seines Teams gesehen habe, meinte SCB-Coach Antti Törmänen nach langem Überlegen und Blick auf die Uhr vielsagend: «Hmm, ja, die Partie war schnell zu Ende.» Die Reaktion des Finnen war ein Spiegelbild der Berner Leistung: Es herrschte Ratlosigkeit.

Der EVZ mit seinen Doppeltorschützen Suri und Sutter hatte sich wenig (wenig verwunderlich) vorzuwerfen. Er spielte sehr diszipliniert (nur eine kleine Strafe), hatte den sichereren Goalie in seinen Reihen und liess sich nie aus der Ruhe bringen. Mit etwas besserer Effizienz hätten die Zuger den zweiten Heimsieg nicht so lange erdulden müssen. Denn trotz klarer Überlegenheit führte Sheddens Team nach zwei Dritteln und torlosem mittlerem Abschnitt nur 2:1. Ein Berner Tor hätte wohl gereicht, um für Verunsicherung zu sorgen. Weil dieser Treffer nicht fiel, kam die Entscheidung mit Sutters zweitem Tor. Josh Holdens 5:2 war Zugabe, der Kanadier profitierte vom x-ten Scheibenverlust des hintersten Berner Feldspielers (Philippe Furrer) und bezwang Bührer solo.

Zug – Bern 5:2 (2:1, 0:0, 3:1)

Bossard Arena. – 7015 Zuschauer (ausverkauft). – SR Prugger/Reiber, Kaderli/Wüst. – Tore: 9. Suri (Andreas Furrer, Holden) 1:0. 12. Suri (Holden/Ausschluss Vermin) 2:0. 15. Plüss 2:1. 47. Sutter (Christen, Martschini/Ausschluss Rubin) 3:1. 52. Gardner (Scherwey, Roche) 3:2. 54. Sutter (Martschini, Omark) 4:2. 57. Holden 5:2. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Zug, 6mal 2 Minuten gegen Bern. – PostFinance-Topskorer: Omark; Ritchie.

Zug: Markkanen; Helbling, Fischer; Chiesa, Wozniewski; Erni, Andreas Furrer; Suri, Holden, Casutt; Martschini, Sutter, Omark; Schnyder, Lüthi, Lindemann; Christen, Diem, Lammer.

Bern: Bührer; Roche, Gerber; Kinrade, Jobin; Philippe Furrer, Randegger; Collenberg; Vermin, Ritchie, Loichat; Sykora, Plüss, Rüthemann; Pascal Berger, Gardner, Rubin; Alain Berger, Bertschy, Scherwey; Neuenschwander.

Bemerkungen: Zug ohne Blaser, Schefer (beide verletzt), Pittis und Rossi (beude überzählig), Bern ohne Bednar, Hänni (beide verletzt), Heldstab, Campbell und Kreis (alle überzählig). – 11. Pfostenschuss Helbling. – 12. Timeout Bern.

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