Baden im abkühlenden Nass, wandern mit schönem Bergpanorama oder einfach entspannen auf einer Liegewiese: Das abgelaufene Wochenende hat Sonnenhungrigen etwas geboten. Der astronomische Sommeranfang wurde seinem Namen auch meteorologisch gerecht.
In weiten Teilen der Schweiz herrschte am Wochenende sonniges und angenehm warmes Wetter. Am Samstag bildeten sich nur wenige Quellwolken. Einzig Tessin sorgte etwas feuchtere Luft für einen bewölkten Himmel.
Am Sonntag war es nicht mehr ganz so schön, wie Roland Mühlebach von MeteoSchweiz auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. In den Alpen zogen früh Quellwolken auf, am Nachmittag und Abend gingen im Berner Oberland und im angrenzenden Wallis mehrere Schauer und Gewitter nieder. Trotzdem war es verbreitet sonnig.
Dafür stiegen die Temperaturen im Vergleich zum Samstag noch einmal an: «Auf der Alpennordseite und in der Genferseeregion war es 3 bis 5 Grad wärmer», sagte Mühlebach. Das Quecksilber stieg im Mittelland auf bis zu 27 Grad und in der Region Genf auf hochsommerliche 30 Grad. Auch im Wallis und Tessin herrschte bei rund 28 Grad T-Shirt- und Badewetter.
Abkühlung im Wasser oder in den Bergen
Tausende Wasserfrösche sprangen in Flüsse, Bäche und Seen, um sich abzukühlen. Die Aare bei Bern lud bei Temperaturen um die 18,5 Grad ebenso zum «Schwumm» ein wie die Limmat in Baden (20,5 Grad) oder der Rhein bei Basel (21,5 Grad). Keine grosse Überwindung brauchte man, um in die Tresa bei Ponte Tresa TI zu tauchen. Die Wassertemperatur betrug dort gemäss Daten des Bundesamts für Umwelt (BAFU) bis zu 25,2 Grad.
Etwas kühler war es in höheren Lagen, wo mässiger Westwind blies. In den Genuss eines herrlichen Bergpanoramas kam auch der japanische Kronprinz. Im Rahmen des 150-jährigen Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Japan reiste er in die Schweiz und besuchte am Samstag den Alpengarten auf der Schynigen Platte im Berner Oberland.
Ein paar Kilometer südwestlich lockte das schöne Wetter am Samstag viele Schaulustige zum Alpaufzug von Adelboden auf die Engstligenalp. Schätzungsweise zwischen 1000 und 1500 Personen schauten zu, wie die 500 Kühe vom Dorf zur Alp getrieben wurden, wie Roger Steiner, Geschäftsführer der Bergbahnen Engstligenalp, auf Anfrage sagte.
Waldbrandgefahr nicht gebannt
Das trockene und warme Wetter der vergangenen Tage und Wochen hat auch seine Kehrseite. Bei Dornach SO geriet am Samstagmorgen ein Waldstück in Brand. Die Feuerwehr konnte das Feuer erst nach einigen Stunden löschen. Wegen der Trockenheit rief die Polizei die Bevölkerung zur Vorsicht auf. Die Gefahr von Waldbränden sei erhöht.
Auch in anderen Regionen der Schweiz herrscht Waldbrandgefahr. Am Freitag gab der Kanton Jura eine entsprechende Warnung heraus. Erhebliche Waldbrandgefahr besteht auch in Teilen der Kantone Bern, Graubünden und Wallis und den beiden Basel, wie der Webseite des Bundesamts für Umwelt (BAFU) zu entnehmen ist.
Laut MeteoSchweiz lagen die Niederschläge im Juni bisher deutlich unterhalb des langjährigen Durchschnitts. Und dass dies in den noch verbleibenden Junitagen ausgeglichen wird, sei wenig wahrscheinlich, auch wenn gemäss derzeitigen Wettermodellen es am Monatsende wieder feuchter werden könnte.
«Das trockene Wetter geht zu Ende, es wird veränderlich», sagte Mühlebach. Die Temperaturen würden zur Wochenmitte noch zwischen 22 und 25 Grad betragen. Bereits in der Nacht auf Dienstag sei in den Alpen mit teils intensiven Gewittern zu rechnen.