Bei Gossau im Zürcher Oberland ist letzte Woche ein Wolf in die Fotofalle eines Jägers getappt. Es ist das zweite Mal, dass ein solches Wildtier im Kanton Zürich nachgewiesen wurde. Rissspuren wurden keine entdeckt.
Bei der Fischerei- und Jagdverwaltung waren Ende August mehrere Hinweise von Leuten eingegangen, die einen Wolf gesehen haben wollten. Die Fotoaufnahme des Jägers vom 26. August bestätigt diese Hinweise nun, wie die Zürcher Baudirektion am Donnerstag mitteilte. Der Jäger hatte die Bilder seiner Fotofalle am Mittwoch ausgewertet.
Geschlecht, Herkunft und Alter des Wolfes lassen sich aufgrund der Fotoaufnahmen nicht eruieren. Es konnten auch keine DNA-Spuren gesichert werden, wie die Baudirektion schreibt. Es sei gut möglich, dass das Tier sich bereits nicht mehr im Kanton Zürich aufhalte.
Umherziehende Wölfe können grosse Distanzen überwinden. Ob es sich beim in Gossau gesichteten Wolf um ein Tier des Rudels aus Graubünden handelt, ist unklar. Am Calanda-Massiv im Grenzgebiet zum Kanton St. Gallen lebt seit drei Jahren das erste in der Schweiz entdeckte Rudel. Diese Woche wurde auch die Bildung eines Wolfsrudels im Tessin bekannt.
Im Kanton Zürich ist es das zweite Mal, dass ein Wolf nachgewiesen werden konnte. Im Juni 2014 war in Schlieren ZH ein Tier von einem Zug überfahren worden. Dieses stammte aus dem Rudel am Calanda.
Man sei auf die Rückkehr des Wolfes vorbereitet, schreibt die Zürcher Baudirektion. Man fördere diese aber nicht speziell. Wer einem Wolf begegne, solle unbedingt Distanz wahren und sich zurückziehen. Beobachtungen seien der Fischerei- und Jagdverwaltung zu melden.