Die Apothekengruppe Zur Rose ist auf der Suche nach Geld, um schneller wachsen zu können. Dazu erwägt der Verwaltungsrat einen Börsengang mit Kapitalerhöhung, weitere private Finanzierungen oder auch zusätzliche Fremdfinanzierungen.
Diese Optionen würden im Auftrag von Zur Rose von UBS und Berenberg geprüft, teilte die Versandapotheken-Gruppe am Freitag mit. Der Verwaltungsrat werde in den kommenden Wochen gegebenenfalls zu einer ausserordentlichen Generalversammlung einladen. An dieser sollten die Voraussetzungen für die nächsten Wachstumsschritte geschaffen werden.
Der Verwaltungsrat zeigte sich anlässlich der Generalversammlung überzeugt davon, dass sich die Ausgangslage der Zur Rose-Gruppe im Hinblick auf künftige Wachstumschancen weiter verbessert hat. Die Aufhebung des Rabattverbots für EU-ausländische Versandapotheken durch den Europäischen Gerichtshof im vergangenen Oktober habe zu einem Aufschwung der Neukunden- und Umsatzentwicklung im Bereich der rezeptpflichtigen Medikamente geführt, der sich weiter verstärken könnte, schreibt Zur Rose im Communiqué.
Zudem soll intensiviertes Marketing in Deutschland die Nachfrage im Bereich der rezeptfreien Arzneimittel weiterhin ankurbeln. Auch die im Dezember 2016 kommunizierte Kooperation mit der Migros in der Schweiz hat nach Einschätzung des Verwaltungsrats das Potential, die Marktposition des Unternehmens zu stärken.
Weiter seien strukturelle Trends, wie der demografische Wandel und die damit verbundene gehäufte Multimorbidität (mehrere Krankheiten zur gleichen Zeit), die fortschreitende Digitalisierung und der Kostendruck im Gesundheitswesen wesentliche Wachstumstreiber.
Mehr Umsatz und rote Zahlen
Im ersten Quartal steigerte Zur Rose den Umsatz wie bereits im April mit provisorischen Zahlen angekündigt um 7 Prozent auf 229 Millionen Franken. In der Schweiz betrug der Zuwachs 2 Prozent, in Deutschland 13 Prozent.
Das Betriebsergebnis (EBIT) rutschte mit einem Verlust 8,41 Millionen in die roten Zahlen ab, nachdem Zur Rose im Vorjahr noch einen Gewinn von 0,15 Millionen Franken erzielt hatte. Unter dem Strich resultierte ein Minus von 9,45 Millionen nach 0,85 Millionen Verlust im Vorjahr.