Die Online-Apotheke und Ärztegrossistin Zur Rose schreibt im ersten Halbjahr 2016 wieder schwarze Zahlen. Nach einem Verlust von 0,2 Millionen Franken vor einem Jahr konnte nun ein Gewinn von 2,0 Millionen Franken erzielt werden.
Beim Umsatz legte das Unternehmen um 5,5 Prozent auf 434,3 Millionen Franken zu. Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um 45 Prozent auf 3,3 Millionen Franken, wie die Zur Rose-Gruppe am Mittwoch mitteilte.
In der ersten Jahreshälfte 2016 habe man die die positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung des zweiten Halbjahres 2015 fortsetzen können. Dabei sei es im Ärztegeschäft gelungen, die Marktanteile im Heimmarkt Schweiz weiter auszubauen und auch das Versandgeschäft an Privatkunden habe sich erfreulich entwickelt.
Belastet wurde das Versandgeschäft laut Mitteilung durch ein Bundesgerichtsurteil vom September 2015, wodurch Verkäufe von rezeptfreien Medikamenten wegfielen und sich der Versandhandelsumsatz um rund 2 Millionen Franken schmälerte. Die Gruppe hat inzwischen ins Filialnetz investiert: Anfang August wurde in Bern die erste Flagship-Apotheke eröffnet.
Die im digitalen Gesundheitsmarkt tätige niederländische Tochter DocMorris habe den Umsatz im ersten Halbjahr 2016 deutlich gesteigert. Besonders erfolgreich entwickelte sich das Online-Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten. Hier konnte der Umsatz um fast 40 Prozent gesteigert werden. Der Umsatz bei den rezeptpflichtigen Medikamente lag ebenfalls über dem damals durch den deutschen Poststreik belasteten Vorjahreszeitraum.
Bereit für nächsten Wachstumsschub
Nach der Übernahme von DocMorris im Jahr 2012 und dem Bezug des neuen Logistikzentrums in Heerlen (NL) Mitte 2015 sei das Unternehmen bereit für den nächsten Wachstumsschub, lässt sich Zur Rose-Chef Walter Oberhänsli in der Mitteilung zitieren. Während einer rund zwei Jahre andauernden Investitionsphase werde nun nicht das Unternehmensergebnis, sondern das forcierte Wachstum im Fokus stehen.
Finanziert werden soll dieses Wachstum durch neues Kapital. Am 1. September werden die Aktionäre der Zur Rose-Gruppe an einer ausserordentlichen Generalversammlung über die geplante Kapitalerhöhung und den damit verbundenen Einstieg der Zuger Corisol-Gruppe befinden.
Wie bereits Mitte Juni kommuniziert, beteiligt sich Corisol in einem ersten Schritt mit 20 Millionen Franken am Apotheken-Unternehmen und wird so zunächst einen Anteil von 13,3 Prozent halten. Im Rahmen einer zweistufigen Kapitalerhöhung im Umfang von bis zu 900’000 Aktien wird sich Corisol, wie es in der aktuellen Medienmitteilung heisst, zu etwa 20 Prozent am Unternehmen beteiligen.
Corisol gehört der Schweizer Unternehmerfamilie Frey und ist unter anderem auch Ankerinvestorin bei den beiden an der Schweizer Börse SIX kotierten Firmen Inficon und Schweiter.